Auf der Suche nach Talenten: Bewerbermangel in der Gesundheits-IT

Auf der Suche nach Talenten: Bewerbermangel in der Gesundheits-IT

Veröffentlicht von PSM.Media

Berlin (ots) – Die Digitalisierung hat mittlerweile sämtliche Bereiche des Gesundheitssystems erfasst – von der Arztpraxis bis hin zur Pflegeeinrichtung. Das verändert nicht nur die Anforderungen an das Personal, sondern schafft auch einen veränderten Personalbedarf: Ob Robotik-Experte oder Software-Entwickler für das papierlose Krankenhaus – im Zuge der Digitalisierung des Gesundheitswesens werden Fachkräfte in der Medizininformatik händeringend gesucht.

“Wir suchen nicht mehr, wir finden einfach keinen geeigneten Nachwuchs” – diese Äußerung hört Prof. Dr. Paul Schmücker vom Institut für Medizinische Informatik an der Hochschule Mannheim immer häufiger aus Krankenhäusern und von Unternehmen aus dem Bereich Gesundheits-IT. Der Bedarf wächst, doch die Zahl der Bewerber gerade im ländlichen Raum ist überschaubar. Laut einer Studie der Initiative für qualifizierten IT-Nachwuchs in der Gesundheitswirtschaft (INIT-G) hat derzeit nur jede dritte Klinik in Deutschland Medizinische Informatiker angestellt, jedes zehnte Krankenhaus konnte entsprechende Positionen nicht besetzen, da es nicht ausreichend qualifizierte Bewerber gab. Tendenz steigend, da die medizinischen Strukturen und Prozesse immer mehr in den Vordergrund rücken. Gesucht wird vor allem in den Bereichen Softwareentwicklung, Projektmanagement und Beratung. Stellen gibt es aber auch in der Produktentwicklung, in der Implementierung und im Support.

Überdurchschnittlich viele Frauen entscheiden sich für Medizininformatik

Rosige Zeiten für Bewerber: Viele Kandidaten werden bereits an der Hochschule und der Universität von Unternehmen abgeworben. Darunter sind viele Frauen. Während in anderen MINT-Fächern Frauen immer noch unterrepräsentiert sind, ist das Verhältnis in der Medizininformatik ausgewogen. “Es gibt in der Regel zwei Arten von Studierenden: Der sehr IT-affine Typ “Hacker” und die medizinorientierten Kandidaten, die beispielsweise beim Rettungsdienst tätig sind”, so Schmücker. Kenntnisse der Abläufe in Krankenhäusern und Praxen seien später auf dem Arbeitsmarkt hilfreich: “Die Unternehmen wollen den Nachwuchstalenten nicht erst noch das Gesundheitssystem erklären müssen.” Die Verbindung aus IT und Medizin mache auch den Reiz der Ausbildung aus, denn die Aufgabenfelder seien vielfältig, innovativ und praxisnah. “In der Medizininformatik hat man den direkten Bezug: Ich sehe wie die Informatik den Patienten hilft.” Daher decke der Studiengang Medizininformatik beide Bereiche ab. Unterstützung soll es künftig auch vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geben, das im Rahmen des Fördervorhabens Medizininformatik nicht nur die Zusammenführung und den Austausch der vielfältigen Daten im Gesundheitswesen vorantreiben, sondern auch die Medizininformatik in Forschung und Lehre zukunftsfest aufstellen will. So wird erwartet, dass in den nächsten Jahren neue Professuren und Studiengänge in der Medizinischen Informatik eingerichtet werden.

Karriere-Speed Networking auf der conhIT – Connecting Healthcare IT

Konkrete Unterstützung, um Unternehmen und Nachwuchstalente zusammenzuführen, gibt es auch auf der conhIT – Connecting Healthcare IT. Rund 400 Nachwuchstalente werden auf der conhIT – einem Vierklang aus Messe, Kongress und Networking – vom 25. bis zum 27. April in Berlin erwartet. Im Rahmen des Karriere-Workshops am 26. April auf der Karriere-Fläche in Halle 2.2 mit anschließendem Karriere-Speed Networking und dem conhIT-Karriere-Guide, indem sich potenzielle Arbeitgeber vorstellen, können erste Kontakte geknüpft werden. Themenschwerpunkte beim Workshop sind beispielsweise “Medizinische Informatik – Vom Labyrinth zum geplanten Karrierepfad” oder “Pflegewissenschaften, Medizin- und Pflegeinformatik – Ein spannendes wissenschaftliches Arbeitsgebiet”. Die Karriereangebote richten sich insbesondere an Studierende, die sich in der Endphase ihres Studiums befinden und einen Berufseinstieg anstreben. Rund 30 Hochschulen haben Exkursionen zur conhIT angemeldet.

- Karriere-Workshop (26. April 2017, 14:45 - 15:45 Uhr, Kongresssaal 
  B) 
- Karriere-Speed Networking (26. April 2017, 16:00 - 17:30 Uhr, 
  Karriere-Fläche Halle 2.2) 
- conhIT-Nachwuchspreis (26. April, 13:00 - 14:30 Uhr, 
  Karriere-Fläche Halle 2.2)

Weitere Informationen zum aktuellen conhIT-Programm 2017 finden Sie hier: http://www.conhit.de/BesucherService/Programm/index.jsp

Über die conhIT – Connecting Healthcare IT

Die conhIT richtet sich an Entscheider in den IT-Abteilungen, im Management, der Medizin und Pflege sowie an Ärzte, Ärztenetze und Medizinische Versorgungszentren, die sich über die aktuellen Entwicklungen von IT im Gesundheitswesen informieren, Kontakte in der Branche knüpfen und sich auf hohem Niveau weiterbilden wollen. Als integrierte Gesamtveranstaltung mit Messe, Kongress, Akademie und Networking-Events bündelt sie an drei Tagen die Angebote, die für die Branche attraktiv sind. Die conhIT, die 2008 vom Bundesverband Gesundheits-IT – bvitg e.V. als Branchentreff der Healthcare IT initiiert wurde und von der Messe Berlin organisiert wird, hat sich mit 451 Ausstellern und rund 9.000 Besuchern zu Europas wichtigster Veranstaltung rund um IT im Gesundheitswesen entwickelt. Die conhIT wird in Kooperation von den Branchenverbänden Bundesverband Gesundheits-IT – bvitg e.V., GMDS (Deutsche Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie) e.V., BVMI (Berufsverband Medizinischer Informatiker) e.V. sowie unter inhaltlicher Mitwirkung von KH-IT (Bundesverband der Krankenhaus-IT-Leiterinnen/Leiter) e.V. und CIO-UK (Chief Information Officers – Universitätsklinika) gestaltet.