Obst, Agrar, Handel, Vitamin-C Panorama, Tourismus, Bild, Naturschutz, Historisches, Kiwi, Werner Merkel, Lebensmittel, Sachsen-Kiwi, Tourismus / Urlaub, Dresden

Exotisches Schlösserland Sachsen:

Veröffentlicht von PSM.Media

Werner Merkel und seine sächsische Kiwi-Koalition

Dresden – 2004 gelang es Werner Merkel, die erste »Sachsen-Kiwi« in den Handel zu bringen. Seitdem ist »Kiwi-Merkel« im Dauereinsatz, um seinen sächsischen Exotinnen zu überregionaler Bekanntheit zu verhelfen. Auf den Märkten und Gartenschauen im Schlösserland Sachsen gehört das 80-jährige Urgestein längst zu den heimlichen Stars. Dabei reiht sich die sächsische Kiwibeere in eine Reihe weiterer überraschender Exoten ein, die Sachsen zu bieten hat.

Merkels sächsische Vitamin-C-Bomben

Die erste Kiwipflanze fand in den 80er Jahren den Weg in Merkels Garten bei Chemnitz: »Aus Botanischen Gärten in Osteuropa beschaffte ich für den Obstanbau interessante Arten und Klone, darunter auch Arten aus der großen Familie der Actinidien, zu denen die Kiwi gehört.« 2004 wurde die erste »Merkel-Kiwi« endlich handelsreif, heute spezialisiert sich der Sachse auf winterharte Kiwipflanzen.

Seine »Kiwibeeren« bezeichnet Merkel als Bio-Obst vom Feinsten: »Die handelsübliche Importware kann mit den hier sonnengereiften Kiwibeeren einfach nicht mithalten. 100 Gramm der sächsischen Kiwibeeren enthalten bis zu 247 Milligramm Vitamin C – mehr als eine Zitrone!« Die Baumschule Sämann in Bautzen vermehrt die Neuentwicklungen aus Merkels Garten und liefert deutschlandweit aus. Komplettiert wird die sächsische Kiwi-Koalition von Enkel Richard Hamann, der sich um den Vertrieb der Exotinnen kümmert.

»Kiwi-Merkel« unterwegs im Schlösserland Sachsen

»Es ist ein schöner Beitrag, den Gartenbau der Region in Deutschland bekannter zu machen«, führt Merkel fort. In Sachsen selbst ist er ohnehin eine kleine Lokalberühmtheit. Auf der traditionellen Blumen- und Gartenschau im Klosterpark Altzella baut »Kiwi-Merkel« Jahr für Jahr seinen Stand auf. Im Wirtschaftsbereich des ehemaligen Zisterzienserklosters mit seinem romantischen englischen Garten bieten dann über 100 lokale und regionale Aussteller ihre Produkte an – vor allem Floristen, Baumschulen, Gärtnereien und Pflanzenzüchter. Die Zisterzienser waren es auch, die den Obstanbau im 12. Jahrhundert nach Sachsen brachten. Das nahegelegene »Sächsische Burgenland« rund um die Stadt Leisnig ist heute Deutschland drittgrößtes Obstanbaugebiet, vor allem Äpfel, Sauerkirschen und Erdbeeren werden hier geerntet.

Nicht nur im Klosterpark Altzella ist Werner Merkel ein gern gesehener Gast. Während der Gartentage im Schloss und Park Pillnitz nutzt der Kiwizüchter jede Gelegenheit, mit Erwerbsobstgärtnern und Kleingartenbesitzern ins Gespräch zu kommen. Das Pillnitzer Gartenwochenende erfährt alljährlich regen Zuspruch unter Hobbygärtnern und Naturliebhabern. Begutachtet werden können im einstigen Lustschloss an der Elbe auch die älteste im Kübel gewachsene Zitruspflanze Mitteleuropas sowie die berühmte Pillnitzer Kamelie, für die angesichts ihrer 11,60 Meter Höhe eigens ein mobiles Gewächshaus kreiert werden musste. Zu den Höhepunkten im Schlosspark gehört auch das Palmenhaus: Auf 660 Quadratmetern können Besucher Pflanzen aus Südafrika, Australien und Neuseeland entdecken.

Sächsische Exoten: Zitrusfrüchte und Ananas

Auch im Zuge der sächsischen Orangeriekultur, die dank August dem Starken Anfang des 18. Jahrhunderts in der Region Einkehr hielt, gelangten tausende exotische Pflanzen in den heutigen Freistaat. Eine der größten Sammlungen von Zitruspflanzen im deutschsprachigen Raum beherbergt der Barockgarten Großsedlitz. Neben 130 großen Pomeranzenbäumen finden sich dort 70 seltene Zitrussorten sowie 250 weitere Orangeriepflanzen. Nicht zuletzt kehrten unlängst 76 Orangenbäume in den Dresdner Zwinger zurück, um dessen ursprüngliche Funktion als Orangerie zu neuem Leben zu erwecken.

Ein bekannter Liebhaber der Zitrusfrüchte war seinerzeit auch Fürst Pückler. Im Fürst-Pückler-Park Bad Muskau kann man noch heute seine Vorliebe für die Zitrusfrüchte entdecken, die er in einer Orangerie verewigte. Im 19. Jahrhundert ließ Fürst Pückler sogar Ananas anbauen, wobei die geplante Jahresproduktion von 3.000 Stück niemals umgesetzt wurde. Seit 2012 jedoch betreiben Gärtner im Fürst-Pückler-Park Bad Muskau wieder Ananaszucht. In den neu instandgesetzten Gewächshäusern der Muskauer Schlossgärtnerei weist die Dauerausstellung »Ananas! Die Königin der Früchte im Muskauer Park« Besucher in Geschichte und Anzucht der Ananas ein.

Weitere Informationen über das Schlösserland Sachsen gibt es auf https://www.schloesserland-sachsen.de/.

Original-Content von: Schlösserland Sachsen+ Foto: “obs/Schlösserland Sachsen/Oliver Killig”