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Wer trägt die Polizei-Kosten?

Veröffentlicht von PSM.Media

Bundesliga-Clubs sollen sich an Polizei-Kosten bei Risikospielen beteiligen

Köln- Eine große Mehrheit der Bevölkerung ist für eine Beteiligung der Vereine beziehungsweise der Deutschen Fußball Liga (DFL) an den Polizei-Mehrkosten bei so genannten Hochrisikospielen. In einer repräsentativen Umfrage von infratest dimap im Auftrag der WDR-Sendung „Sport inside“ sprachen sich 81 Prozent für eine Kostenbeteiligung aus, 13 Prozent finden eine Beteiligung nicht richtig.

Derzeit liegt das Land Bremen über eine Kostenbeteiligung bei Risikospielen in einem Rechtsstreit mit der DFL. Das Bremer Verwaltungsgericht hatte in erster Instanz die Gebührenbescheide des Landes Bremen für rechtswidrig erklärt und aufgehoben. Damit setzte sich die DFL mit ihrer Klage in erster Instanz durch. Es ging um eine Rechnung in Höhe von mehr als 400.000 Euro für den Mehreinsatz bei Polizeikosten für das Nordderby zwischen Werder Bremen und dem Hamburger SV aus dem April 2015. Das Land Bremen hat Revision angekündigt und will weiterhin Gebührenbescheide für Hochrisikospiele an die DFL verschicken. Als Hochrisikospiele gelten Spiele, bei denen Heimverein, Deutscher Fußball-Bund und Polizei eine erhöhte Gefahrenlage vermuten und entsprechend mehr Polizeibeamte zum Einsatz kommen.

Insgesamt fielen in der Saison 2016/17 bei allen Spielen in der 1. und 2. Fußball-Bundesliga mehr als 1,4 Millionen Polizei-Arbeitsstunden an. Das geht aus der aktuellen Statistik der Zentralen Informationsstelle Sporteinsätze (ZIS) hervor. Umgerechnet ergibt das 1.092 Polizei-Vollzeitstellen. Die Gesamtkosten beliefen sich bei einem von der Polizeigewerkschaft GdP bestätigten Stundenlohn auf insgesamt rund 80 Millionen Euro bei 612 Spielen in den höchsten beiden Profiligen. Nach Einschätzung der ZIS liegt der Anteil der Hochrisikospiele zwischen 10 und 20 Prozent aller Spiele.

Die infratest dimap-Frage im Wortlaut:
„Derzeit wird ja über die Sicherheit am Rande von Fußballspielen diskutiert. Bei sogenannten Risikospielen, bei denen Ausschreitungen der Fans zu erwarten sind, ist der Einsatz von Polizeikräften besonders groß. Fänden Sie es richtig, dass sich die Vereine bzw. die Deutsche Fußball-Liga (DFL) an den zusätzlichen Polizeikosten bei solchen Risikospielen beteiligen?“

Befragungsdaten:
Grundgesamtheit: Bevölkerung in Deutschland ab 14 Jahren
Fallzahl: 1.000 Befragte
Erhebungszeitraum: 27. bis 30. Oktober 2017
Stichprobe: Repräsentative Zufallsauswahl / Dual Frame (Festnetz- und Mobilfunkstichprobe)
Erhebungsverfahren: Telefoninterviews (CATI)
Fehlertoleranzen: 1,4* bis 3,1** Prozentpunkte
*bei einem Anteilswert von 5%
**bei einem Anteilswert von 50 %

 

Qzelle: Westdeutscher Rundfunk Köln, Anstalt des öffentlichen Rechts , Foto: Wer trägt die Polizei-Kosten, Quelle:  Stern