Riad Hidschab, HNC,Politik,Syrien

Hidschab- erklärt seinen Rücktritt

Veröffentlicht von PSM.Media

Chef von wichtigem syrischen Oppositions-Dachverband

Syrien– Rund eine Woche vor den nächsten Syrien-Friedensgesprächen in Genf hat der Chef des wichtigsten Oppositionsverbands seinen Rücktritt erklärt. Nach fast zwei Jahren als Koordinator des Hohen Verhandlungskomitees (HNC) sehe er sich “gezwungen”, sein Amt niederzulegen, erklärte Riad Hidschab am Montag auf Twitter. Gründe für seinen Schritt nannte Hidschab nicht. Er kritisierte jedoch Bestrebungen, die “Herrschaft von Staatschef Baschar al-Assad zu verlängern”.

Der HNC, eine Dachorganisation zahlreicher Oppositionsgruppen, verhandelt in Genf unter UN-Vermittlung mit Vertretern der syrischen Regierung. Die nächste Runde der bislang erfolglosen Gespräche ist für den 28. November vorgesehen. Hidschab steht dem von Saudi-Arabien unterstützten HNC seit seiner Gründung im Dezember 2015 vor. 2012 war er für kurze Zeit Assads Ministerpräsident, schloss sich dann aber der Opposition an. Unmittelbar nach ihm kündigten weitere führende HNC-Vertreter ihren Rückzug aus dem Komitee an.

Mit seinem Rücktritt kam Hidschab möglicherweise seiner Ablösung als HNC-Koordinator bei einem Treffen führender Oppositioneller am Mittwoch in Riad zuvor, das der Vorbereitung der nächsten Genfer Runde dient. Nach Ansicht von Vertretern der Opposition könnten Hardliner wie Hidschab bei dem Treffen aus wichtigen Positionen gedrängt werden. Es sei geplant, “ein neues Komitee zu gründen, einen neuen Koordinator zu wählen sowie eine neue Delegation für die Genfer Gespräche zu bestimmen”, sagte ein ranghoher Oppositionsvertreter der Nachrichtenagentur AFP.

Ziel des Treffens in Riad ist es, die verschiedenen Gruppierungen der zersplitterten Opposition zu einen. Der UN-Sondergesandte Staffan de Mistura hatte in den vergangenen Monaten verstärkt zu einer Vereinigung der verschiedenen Gruppen und Bündnisse aufgerufen. Laut einem HCN-Vertreter dürfte dies jedoch angesichts der grundlegenden Meinungsunterschiede – vor allem, was das weitere Schicksal von Machthaber Assad angeht – nur schwer zu erreichen sein.

 

Quelle: AFP, Foto: Hidschab, Quelle: AFP/Archiv / Adam BERRY