Erdbeben der Stärke 7,2 erschüttert Mexiko
Oaxaca- Fünf Monate nach einer Erdbeben-Katastrophe mit hunderten Toten ist Mexiko erneut von einem schweren Beben erschüttert worden. Der Erdstoß der Stärke 7,2 sorgte am Freitagabend für Panik in Mexiko-Stadt und im Süden des Landes. Zu einem tödlichen Unfall kam es, als der Hubschrauber von Innenminister Alfonso Navarrete auf dem Weg ins Erdbebengebiet abstürzte. Navarrette selbst blieb unverletzt.
In der mexikanischen Hauptstadt gerieten Gebäude ins Wanken, Anwohner liefen in Panik auf die Straße, wie AFP-Journalisten berichteten. Nach Angaben der US-Erdbebenwarte USGS lag das Zentrum des Bebens im südwestlichen Bundesstaat Oaxaca. Laut dem Erdbebenwarnsystem Sky Alert waren die Erschütterungen auch in den Bundesstaaten Guerrero, Michoacán und Puebla zu spüren.
Mexiko-Stadt funktioniere normal, es gebe nur kleinere Schäden, sagte Bürgermeister Miguel Ángel Mancera. Nach derzeitigem Kenntnisstand gebe es keine Toten oder Verletzten, erklärte die Regierung zunächst. Später teilte das Innenministerium mit, dass der Hubschrauber mit Minister Navarrete und dem Gouverneur von Oaxaca an Bord verunglückt sei. Am Boden seien mehrere Menschen ums Leben gekommen, sagte Navarrete dem Fernsehsender Televisa. Eine genaue Opferzahl nannte er nicht. Mehrere Insassen des Helikopters seien verletzt worden.
In Mexiko-Stadt versammelten sich tausende Menschen unter freiem Himmel, als die Erdbeben-Warnsirenen ertönten. “Wir sind rausgerannt, das ist einzige, was wir tun können”, sagte Kevin Valladolid aus dem Stadtteil Roma. “Wir leben in ständiger Angst”, sagte eine Bewohnerin im Norden der Stadt. “Wir kamen kaum die Treppen runter”, sagte die 72-jährige Graciela Esclalante. “Wir dachten, dass alles wieder einstürzt.”
Der Erdstoß weckte Erinnerungen an zwei verheerende Beben im September, bei denen hunderte Menschen gestorben waren. Anfang September waren bei einem Erdbeben in Südmexiko 96 Menschen ums Leben gekommen. Knapp zwei Wochen später ereignete sich eine weitere Katastrophe im Zentrum des Landes. Bei dem Erdbeben am 19. September starben 369 Menschen.