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Erdbeben der Stärke 6,9 erschüttert Hawaii

Veröffentlicht von PSM.Media

Große Rauchwolke über dem Kilauea-Vulkan auf Hawaii

Big Island Ein neues starkes Erdbeben hat Hawaii erschüttert und zu weiteren Eruptionen des Vulkans Kilauea geführt. Erdstöße hatten die Stärke von 6,9, wie die US-Erdbebenwarte USGS am Freitag mitteilte. Das Epizentrum lag in rund fünf Kilometern Tiefe an der Südseite des Vulkans. Der Kilauea war am Donnerstag nach einer Reihe von Erdbeben auf der größten Insel (Big Island) des gleichnamigen US-Bundesstaats im Pazifik ausgebrochen.

Seit dem Vulkanausbruch auf Hawaii sind hunderte Bewohner in Notunterkünfte geflohen. Glühende Lava quoll in einem bewohnten Gebiet aus Rissen im Boden. Die Katastrophenschutzbehörde im Bezirk Hawaii County wies 1700 Anwohner an, die Gefahrenzone umgehend zu verlassen.

Rund 10.000 weitere Menschen wurden aufgefordert, ihre Häuser vorsorglich freiwillig zu verlassen. Die Feuerwehr habe von einem “extrem hohen Gehalt an gefährlichen Schwefelgasen” in dem Evakuierungsgebiet berichtet, erklärte die lokale Zivilschutzbehörde. Der Ausbruch gehe weiter, es gebe “aktive vulkanische Fontänen”. Berichte über Verletzte gab es zunächst nicht.

Luftaufnahmen zeigten orangefarbene Lava, die aus einer 150 Meter langen Erdspalte in die Luft gespuckt wurde. An einer Straße im Wohngebiet Leilani im Südosten der Insel quollen Rauch und Lava aus dem Erdinneren nach oben, wie die Katastrophenschutzbehörde mitteilte. Auf Fernsehaufnahmen waren Lavaströme in einem Waldgebiet zu sehen. In der Gegend stehen rund 770 Häuser.

 

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Hawaii, (Quelle: AFP / Thorsten EBERDING)

 

Für die Betroffenen der Evakuierungsaktion wurden Notunterkünfte in Gemeindezentren eingerichtet. Um Katastrophenschutzmittel freizugeben, wurde für das betroffene Gebiet der Notstand ausgerufen. Gouverneur David Ige mobilisierte zudem die Nationalgarde.

In den Tagen zuvor hatte es rund hundert kleine Erdstöße gegeben. Am Donnerstagvormittag ereignete sich nach Angaben der USGS dann ein Beben der Stärke 5,0 südlich des Puu-Oo-Kraters am Kilauea. Auch dem Beben am Freitag war eines der Stärke 5,7 vorausgegangen. Das Epizentrum der darauffolgenden noch stärkeren Erschütterungen lag nach Angaben der USGS “fast exakt an der Stelle”, an der auch 1975 die Erde mit einer Stärke von 7,1 gebebt hatte. Damals starben zwei Menschen.

Der Vulkan brach den Angaben zufolge gegen 16.45 Uhr am Donnerstag (Freitag 04.45 Uhr MESZ) aus. In der sogenannten Östlichen Riftzone der Insel bildeten sich Risse im Boden, aus denen zunächst heißer, weißer Dampf und blauer Rauch austraten.

Die USGS warnte, es könnten weitere Risse und Lavaströme auftreten. Es sei aber unmöglich, die Ausbrüche vorherzusagen. Die Behörden warnten zudem vor potenziell tödlichen giftigen Gasen. Überdies bestehe Gefahr durch umherfliegende Gesteinsbrocken. Als Folge der Eruption sei zudem mit Bränden und weiteren Erdstößen zu rechnen.

Nach Angaben des Senators Brian Schatz stellte die US-Katastrophenschutzbehörde Fema Ressourcen bereit, um auch auf mögliche Waldbrände, Stromausfälle und Probleme mit der Wasserversorgung zu reagieren.

Inselbewohnerin Janice Wei sagte, sie habe vor dem Ausbruch “ein starkes Rütteln unter meinen Füßen” gespürt und danach eine rosafarbene Rauchwolke über dem Vulkan gesehen. Der Anwohner Jeremiah Osuna, der den Lavastrom mit einer Drohne filmte, sagte, der Ausbruch habe ihn zunächst in eine “Schockstarre” versetzt. “Es hörte sich an, wie wenn man einen Haufen Steine in einen Wäschetrockner steckt und ihn auf der höchsten Stufe anstellt”, sagte er dem Fernsehsender Kohn aus Honolulu.

Das Auswärtige Amt in Berlin riet Reisenden auf Hawaii, die Entwicklung in den örtlichen Medien aufmerksam zu verfolgen, engen Kontakt mit ihren Reiseveranstaltern und Fluggesellschaften zu halten, Anweisungen von Sicherheitskräften zu befolgen und Sperrzonen unbedingt zu beachten.

Big Island ist die größte der acht Hauptinseln Hawaiis. Der Kilauea ist einer der aktivsten Vulkane der Welt.

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Quelle: AFP, 05.05.2018, Foto: Rauchwolke über dem Kilauea-Vulkan auf Hawaii, (Quelle: Handout/AFP / Janice Wei)