Bundespräsident mahnt neues europäisches Selbstbewusstsein an
Berlin- Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat die Europäische Union zur Geschlossenheit gegenüber den USA aufgerufen. US-Präsident Donald Trump schaffe mit der Art und Weise, wie er Politik mache, “zweifellos Risiken für uns”, sagte Steinmeier der “Passauer Neuen Presse” (Donnerstagsausgabe). Daraus müssten die Europäer Schlüsse ziehen.
“Wenn die Dinge eben so sind, wie sie sind, und wir Herrn Trump nicht ändern können, dann ist es Zeit für ein neues europäisches Selbstbewusstsein”, mahnte der Bundespräsident. Er betonte zugleich den Wert der transatlantischen Beziehungen. Das, was “in sieben Jahrzehnten der Nachkriegszeit” gewachsen sei, sei “viel zu wertvoll, um es preiszugeben, weil uns die Politik des gegenwärtigen amerikanischen Präsidenten missfällt”.
Der Bundespräsident zeigte sich zuversichtlich, was die Chancen eines engeren Zusammenrückens der Europäer betrifft. “Wir können es uns schlicht nicht leisten, uns auseinanderdividieren zu lassen”, sagte Steinmeier. “Keine der ganz großen Mächte – ob China oder Russland oder die USA – scheint im Augenblick, um es mal vorsichtig zu sagen, ein herausragendes Interesse an der Stabilität der Europäischen Union zu haben. Umso mehr müssen wir es haben.”