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Save the Children: Ankerzentren sind kein Ort für Kinder

Veröffentlicht von PSM.Media

Organisation kritisiert bundesweit erste Einrichtungen in Bayern

Die Kinderrechtsorganisation Save the Children hat die bundesweit ersten sogenannten Ankerzentren in Bayern scharf kritisiert. Diese Einrichtungen seien “kein Ort für Kinder und Familien”, erklärte die Organisation am Mittwoch. Gerade für Heranwachsende böten solche großen Sammelunterkünfte keine geschützten und sicheren Räume. “Ankerzentren behindern ein kindgerechtes Aufwachsen. Sie sorgen für Spannungen und Aggressionen”, erklärte Susanna Krüger, Geschäftsführerin von Save the Children Deutschland.

Krüger hob hervor: “Für Flüchtlingskinder gelten die gleichen Rechte wie für alle Kinder.” Flüchtlingskinder hätten auch die gleichen Bedürfnisse wie andere Kinder, etwa Zugang zu Bildung, Gesundheitsleistungen und das Bedürfnis nach Schutz. Diese Bedürfnisse müssten auch im Asylverfahren ernst genommen werden. “Die Weichen, die direkt bei der Ankunft gestellt werden, sind essentiell für ein gelungenes Ankommen”, erklärte Krüger und mahnte: “Wir dürfen die Bedürfnisse dieser Kinder nicht ignorieren oder vernachlässigen.”

In Bayern nehmen am Mittwoch die im Koalitionsvertrag der großen Koalition vereinbarten sogenannten Ankerzentren ihre Arbeit auf. An sieben bisher als Erstaufnahmeeinrichtungen genutzten Standorten im Freistaat sollen künftig neu nach Bayern kommende Flüchtlinge untergebracht werden und während ihres Asylverfahrens bleiben. Das Wort Anker steht für Ankunft, kommunale Verteilung, Entscheidung und Rückführung. Bayern richtet die Zentren als erstes Bundesland ein.

Quelle: AFP, 01.08.2018, Foto: Künftiges Bamberger Ankerzentrum/Save the Children: Ankerzentren sind kein Ort für Kinder,, (dpa/AFP / Nicolas Armer)