Großes Polizeiaufgebot nach tödlichem Vorfall vor drei Jahren
Im traditionell konservativen Jerusalem haben am Donnerstag tausende Menschen an der Gay-Pride-Parade teilgenommen. Unter großem Polizeiaufgebot versammelten sich rund 10.000 Menschen zum Start der Parade in einem Park im Stadtzentrum.
Einige Dutzend Gegendemonstranten versammelten sich zu einem Protest gegen die Parade, gewaltsame Zwischenfälle gab es laut Polizei aber nicht. Die Beamten befragten jedoch 41 Menschen, die der Störung der öffentlichen Ordnung verdächtigt wurden. Es gab eine Festnahme.
Vor drei Jahren war bei der Gay-Pride-Parade in Jerusalem eine 16-Jährige von einem ultraorthodoxen Juden erstochen worden. Seither hat die jährlich stattfindende Parade an Bedeutung gewonnen – viele nehmen aus Solidarität mit Schwulen und Lesben an dem Marsch teil sowie um zu Toleranz aufzurufen.
Israel hat im Vergleich zu anderen Ländern im Nahen Osten eine offene Haltung zur Homosexualität und verfügt über eine große und einflussreiche Schwulen- und Lesbenszene. Das konservative Jeruslam ist allerdings weit weniger offen für die Szene als das liberale Tel Aviv.