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El Salvador schmiegt sich Peking an

Veröffentlicht von PSM.Media

Taiwan bricht Beziehungen ab

El Salvador hat seine Beziehungen zu Taiwan abgebrochen und stattdessen Beziehungen zur Volksrepublik China aufgenommen. Wie Chinas Außenminister Wang Yi am Dienstag bei einem Treffen mit seinem salvadorianischen Kollegen Carlos Castaneda in Peking sagte, hat sich das zentralamerikanische Land damit auch zur sogenannten Ein-China-Politik bekannt. Castaneda sagte, El Salvador habe eine “strategische Entscheidung” getroffen und den “richtigen und vorteilhaften Weg” für die Menschen in beiden Ländern eingeschlagen.

Taiwan reagierte verärgert. “Wir werden uns nicht an Dollar-Diplomatie mit China beteiligen”, sagte Außenminister Joseph Wu in Taipeh. Seinen Angaben zufolge hatte El Salvador einen Geldgeber für den teuren Ausbau eines Hafens gesucht. Taiwan habe aber abgelehnt, weil sich beide Länder das Projekt nicht leisten könnten.

Die Zahl der Länder, mit denen Taiwan diplomatische Beziehungen pflegt, ist damit auf 17 geschrumpft. In diesem Jahr haben bereits Burkina Faso und die Dominikanische Republik ihre Beziehungen zu Taiwan abgebrochen und stattdessen Beziehungen zu China aufgenommen. Im vergangenen Jahr brach Panama mit Taiwan.

Taiwan sieht sich selbst als souveränen demokratischen Staat, hat sich aber nie offiziell unabhängig von China erklärt. China betrachtet Taiwan als Teil seines Staatsgebiets und strebt eine Wiedervereinigung zu seinen Bedingungen an.

Die tiefe Kluft zwischen den beiden Ländern ist eine Folge des blutigen chinesischen Bürgerkriegs, der 1949 endete. Nach dem Sieg der Kommunisten um Mao Tse-tung flohen die mit ihnen verfeindeten Kuomintang-Nationalisten auf die dem chinesischen Festland vorgelagerte Insel Taiwan und riefen dort einen eigenen Staat aus. Bis heute erkennen jedoch nur wenige Staaten Taiwan offiziell an.

Quelle: AFP, 21.08.2018, Foto: El Salvadors Außenminister Carlos Castaneda (r.) bei seinem chinesischen Kollegen Wang Yi, (Quelle: AFP / WANG ZHAO)