Astronaut Alexander Gerst spricht live mit Kindern
Der deutsche Astronaut Alexander Gerst hat eine interessante kulinarische Erfahrung im Weltall gemacht. “Wenn man in den Weltraum fliegt, hat man plötzlich Lust auf Gemüse”, erzählte Gerst am Dienstag auf der Internationalen Raumstation ISS während eines Livegesprächs mit Kindern in Berlin. Was er beim Essen am meisten vermisse, seien grüne Sachen wie etwa Spinat oder Brokkoli. “Das ist auch eine Neuigkeit für mich gewesen.”
In der etwa 20 Minuten dauernden Fragerunde verriet Gerst auf eine Kinderfrage seinen größten Traum, wenn es keine technischen Grenzen gäbe. “Ich glaube, ich würde mir ein Raumschiff bauen, mit dem ich überall rumflitzen könnte.” Er würde gern einmal den Mond, den Mars, die Venus oder den Jupiter aus der Nähe sehen und dann noch viel weiter hinausfliegen. “Ich würde da draußen rumflitzen und mir alles mal anschauen.” Er kriege fast eine Gänsehaut, wenn er an diese Idee denke.
Mehrere hundert Kinder verfolgten das Livegespräch im Audimax der Technischen Universität Berlin. Dabei versiegelte Gerst auch eine Zeitkapsel, in der Wünsche von 8000 Schülern aus ganz Deutschland für die Zukunft gespeichert sind. Die Zeitkapsel soll nach der Rückkehr von Gerst auf die Erde im Haus der Geschichte in Bonn aufbewahrt und erst in 50 Jahren geöffnet werden.
Gerst sagte, er werde mit der Zeitkapsel zusammen über hundert Millionen Kilometer durch den Weltraum zurücklegen. Er habe es sich nicht nehmen lassen, auch noch einige eigene Wünsche unterzubringen – das solle eine Überraschung für denjenigen werden, der die Kapsel im Jahr 2068 öffne.
Gerst hatte am 8. Juni seinem zweiten Langzeitaufenthalt auf der Internationalen Raumstation angetreten. Der als Astro-Alex populär gewordene Raumfahrer wird bis Dezember auf der Station bleiben und im Oktober als erster Deutscher das Kommando auf der ISS übernehmen.