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Schnaittach- Staatsanwaltschaft fordert lebenslange Haft im Mordfall

Veröffentlicht von PSM.Media

Fall Schnaittach- ermordetes und eingemauertes Ehepaar

Im Fall des Doppelmords im fränkischen Schnaittach hat die Staatsanwaltschaft am Mittwoch für beide Angeklagten eine lebenslange Haftstrafe gefordert. Die Anklage zeigte sich nach Ende der Beweisaufnahme vor dem Oberlandesgericht Nürnberg-Fürth überzeugt, dass der Sohn des getöteten Ehepaars und seine Frau zusammen die Eltern getötet hätten, wie ein Gerichtssprecher sagte. Das Urteil soll am 11. April verkündet werden.

Für den Sohn plädierte die Staatsanwaltschaft zudem auf die Feststellung der besonderen Schwere der Schuld und verlangte anschließende Sicherungsverwahrung. Die Staatsanwaltschaft zeigte sich auch überzeugt, dass Ingo und Stephanie P. vor dem Mord zweimal vergeblich versucht hätten, die 66 Jahre alte Mutter zu vergiften, bevor sie die Frau und den 70 Jahre alten Vater schließlich erschlugen.

Dagegen plädierten beide Verteidiger auf Freispruch. Der Verteidiger des 26 Jahre alten Sohns sagte dem Gerichtssprecher zufolge, es stehe nicht fest, wer die Eltern getötet habe. Damit sei sein Mandant freizusprechen. Sollte das Gericht ihn dennoch als schuldig ansehen, komme nur eine Verurteilung wegen Totschlags und damit eine zeitlich begrenzte Haftstrafe in Frage.

Der Fall hatte um den Jahreswechsel 2017/2018 für Aufsehen gesorgt. Die beiden Beschuldigten sollen die Eltern im Dezember 2017 ermordet haben. Drei Wochen später meldeten sie das Ehepaar als vermisst und heirateten dann. Unter anderem in einem Fernsehinterview baten die beiden danach um Spenden für eine Suche nach den angeblich nicht von einer Reise zurückgekehrten Eltern. Die Leichen des Ehepaars entdeckte die Polizei schließlich eingemauert in einem Anbau des Elternhauses.

Treibende Kraft hinter dem Doppelmord soll die 23 Jahre alte Stephanie P. gewesen sein, die Mutter ihres Manns soll gegen die Beziehung gewesen sein.

 

Quelle: AFP, 03.04.2019, Foto: Das Haus des getöteten Ehepaars in Schnaittach, Quelle: dpa/AFP/Archiv / Daniel Karmann