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In Deutschland leben laut Jagdverband bereits mehr als tausend Wölfe

Veröffentlicht von PSM.Media

Bundesländer sollen nach DJV-Vorstellungen jeweils Akzeptanzbestand festlegen

In Deutschland leben nach Schätzungen des Deutsche Jagdverbands (DJV) aktuell bereits mehr als tausend Wölfe – und ihre Zahl wird sich binnen drei Jahren verdoppeln. Der Wolf bereite sich derzeit rasant aus, teilte der DJV am Dienstag in Berlin mit. Angesichts des steigenden Wolfszahlen legte der DJV zugleich gemeinsam mit anderen Verbänden des Aktionsbündnisses Forum Natur eine wildökologische Raumplanung vor.

Demnach soll es künftig Wolfsschutzgebiete geben, in denen sich der Wolf ungestört ausbreiten kann – beispielsweise große Truppenübungsplätze oder Naturschutzgebiete. Es soll aber auch Bereich geben, in denen Wolfsrudel nicht geduldet werden, vornehmlich alpine Regionen, Deiche und urbane Gebiete.

Jedes Bundesland solle einen Akzeptanzbestand definieren und seinen Beitrag zum Erhalt des Wolfs in Europa leisten, regte der DJV an. Durch die Schutzjagd nach skandinavischem und französischen Vorbild könnten die Wolfsbestände schließlich auf Landkreisebene angepasst werden.

Den Angaben zufolge griffen Wölfe im Jahr 2017 in mehr als 470 Fällen Nutztiere an. Dabei starben mehr als 1660 Schafe, Ziegen, Pferde und Rinder – 55 Prozent mehr als 2016. Die Zahl der offiziell erfassten Wolfsangriffe stieg sogar um zwei Drittel.

“Der Wolf hat in Deutschland ein Existenzrecht”, erklärte DJV-Präsidiumsmitglied Helmut Dammann-Tamke. “‘Willkommen Wolf’ allein reicht aber schon lange nicht mehr.” Es sei eine gesamtgesellschaftliche Entscheidung, wie viele Wölfe Deutschland vertrage.

Die hierzulande einstmals ausgerotteten Wölfe breiten sich seit Jahren wieder aus. Die meisten von ihnen leben im Osten Deutschlands. Gegen die Präsenz der Wölfe machen vor allem Nutztierhalter seit Jahren mobil. Auch in der Politik wird seit einiger Zeit darüber gestritten, wie mit der wachsenden Zahl von Wölfen umgegangen werden soll.

 

Quelle: AFP, 30.04.2019, Foto:  Ein Wolf, Quelle: dpa/AFP/Archiv / Julian Stratenschulte