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Tariflöhne in Deutschland steigen 2019 im Schnitt um drei Prozent

Veröffentlicht von PSM.Media

Reallohnzuwachs von 1,6 Prozent

Berlin- Die Tariflöhne in Deutschland steigen im laufenden Jahr um durchschnittlich drei Prozent. Das ergab eine am Dienstag veröffentlichten Auswertung der Hans-Böckler-Stiftung in Düsseldorf. Bei einer Inflation von im Schnitt 1,4 Prozent bedeutet dies einen “deutlichen” Reallohnzuwachs von 1,6 Prozent für die Tarifbeschäftigten hierzulande.

“Für die gesamtwirtschaftliche Entwicklung erweist sich die Tarifpolitik damit einmal mehr als ein wichtiger Stabilitätsanker”, erklärte der Leiter des Tarifarchivs beim Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) der gewerkschaftsnahen Stiftung, Thorsten Schulten. Auch bei den im kommenden Jahr anstehenden Tarifrunden würden kräftige Erhöhungen der Gehälter “einer möglichen konjunkturellen Eintrübung durch eine Stabilisierung der privaten Konsumnachfrage entgegenzuwirken”.

Im nächsten Jahr stehen laut Böckler-Stiftung Verhandlungen unter anderem in der deutschen Metall- und Elektroindustrie sowie im öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen an. Beides sind bundesweit zentrale Branchen, in denen jeweils viele hunderttausend Menschen beschäftigt sind.

In diesem Jahr profitierten der Analyse zufolge rund 20 Millionen Beschäftigte von höheren Tariflöhnen. Für acht Millionen davon wurden neue Abschlüsse ausgehandelt. Den übrigen zwölf Millionen kamen Tarifeinigungen aus den Vorjahren zu Gute, die über mehrere Jahre gestaffelten Erhöhungen vorsehen. Bei Neuabschlüssen lag das Plus bei 2,5 Prozent – und so laut Stiftung im Schnitt “spürbar niedriger” als bei denen aus den Vorjahren (3,3 Prozent).

 

AFP 10.12.2019, Foto: Beschäftigte bei einer Gewerkschaftskundgebung © dpa/picture-alliance/Archiv / Michael Kappeler