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Wissenschaftskommunikation stärker in der Wissenschaft verankern

Veröffentlicht von PSM.Media

FactoryWisskomm – Strategieprozess über die Zukunft der Wissenschaftskommunikation gestartet

Berlin- Auf Einladung der Bundesministerin für Bildung und Forschung Anja Karliczek kamen am heutigen Montag in Berlin hochrangige Vertreterinnen und Vertreter von Wissenschafts- und Forschungsorganisationen, aus Wissenschaftskommunikation und Wissenschaftsjournalismus zu einer Denkfabrik – der #FactoryWisskomm – zusammen. Ziel der Factory ist es, den öffentlichen Diskurs über Wissenschaftsthemen und den Austauschzwischen Wissenschaft und Gesellschaft in all seinen Facetten zu stärken. Hierzu erklärt Bundesforschungsministerin Anja Karliczek:

“Wissenschaft ist Teil der Gesellschaft. Wissenschaft hat die Verantwortung, sich in öffentliche Diskurse zu Wissenschaftsthemen einzubringen. Denn Wissenschaftskommunikation – aus und über Wissenschaft – hilft, den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu stärken. Das erleben wir gerade in diesen Zeiten der Corona-Pandemie.

Ich bin überzeugt: In allen gesellschaftlichen Bereichen, sei es in Wissenschaft, Medien und Politik, müssen wir mehr miteinander ins Gespräch kommen und so auch einer Spaltung unserer Gesellschaft entgegenwirken. Deshalb habe ich Wissenschaftskommunikation zu einem Schwerpunkt meiner Arbeit gemacht.

Mit der #FactoryWisskomm starten wir nun einen Prozess, in dem wir gemeinsam Ideen für eine wirkungsvollere Wissenschaftskommunikation – also den Austausch zwischen Wissenschaft und Gesellschaft – entwickeln können. Denn klar ist: Wissenschaftskommunikation muss stärker in der Wissenschaft verankert sein. Und hierfür braucht es einen Kulturwandel, der nur im Schulterschluss mit den Wissenschaftsorganisationen gelingen kann.

Ich freue mich daher, dass wir heute in unserer #FactoryWisskomm die Weichen für die Weiterentwicklung der Wissenschaftskommunikation gestellt haben. In einem intensiven Austausch und gemeinsam mit den Leitungsebenen von Wissenschaft, Wissenschaftsförderung und Wissenschaftsjournalismus werden wir bis April 2021 zentrale Handlungsfelder definieren, Maßnahmen zur Zielerreichung entwickeln und die Umsetzung der Ergebnisse verbindlich vereinbaren.”

Weitere Informationen:

Beim heutigen Auftakt der #FactoryWisskomm wurden von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern folgende Handlungsfelder zur Stärkung der Wissenschaftskommunikation in Deutschland identifiziert:

  • Kompetenzaufbau Wissenschaftskommunikation
  • Anerkennung und Reputation
  • Wirkungsmessung / Forschung über Wissenschaftskommunikation
  • Wissenschaftskommunikation und BürgerInnenbeteiligung
  • Qualität und Evaluation in der Wissenschaftskommunikation
  • Stärkung des Wissenschaftsjournalismus

Für eine Weiterentwicklung der Wissenschaftskommunikation wird es wesentlich sein, dass stärkere Anreize und Anerkennung für Kommunikationsleistungen in der Wissenschaft gesetzt und Wissenschaftlerinnen sowie Wissenschaftlern bessere Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten eröffnet werden. Zudem gilt es, die Qualität und Wirkung von Kommunikationsmaßnahmen zu verbessern. Auch die Stärkung des vielfältigen, unabhängigen und kritischen Wissenschaftsjournalismus spielt eine wichtige Rolle für den informierten öffentlichen Diskurs zu Wissenschaftsthemen.

Zu den identifizierten Themenschwerpunkten sollen bis April 2021 interdisziplinär besetzte Arbeitsgruppen konkrete Lösungskonzepte für drängende Fragen der Wissenschaftskommunikation entwickeln sowie Selbstverpflichtungen der beteiligten Institutionen und Empfehlungen an die Politik formulieren. Diese werden bei der Abschlussveranstaltung am 20. April 2021 der Öffentlichkeit vorgestellt.

Hintergrund:

Die #FactoryWisskomm ist eine zentrale Maßnahme des Grundsatzpapiers zur Wissenschaftskommunikation, das das Bundesministerium für Bildung und Forschung Ende 2019 veröffentlicht hat. Ziel des Engagements des BMBF ist es, die Wissenschaftskommunikation nachhaltig und strukturell zu stärken. In einer Zeit, in der es Strömungen gibt, die Fakten ignorieren oder interessengeleitet umdeuten, kann die Wissenschaftskommunikation dazu beitragen, dass der Austausch zwischen Forschung und Gesellschaft noch intensiver wird und Wissenschaft Debatten durch belastbare Fakten versachlicht. Durch die Corona-Pandemie wurde umso deutlicher, welche Herausforderungen und Chancen das Zusammenspiel von Wissenschaft, Gesellschaft, Politik und Medien bietet. Durch gute Wissenschaftskommunikation kann Wissenschaft in der Gesellschaft verankert und die Wissenschaftsmündigkeit der Bürgerinnen und Bürger sowie die Demokratiefähigkeit der Gesellschaft insgesamt gestärkt werden. Die #FactoryWisskomm bietet einen Rahmen, die Wissenschaftskommunikation der Zukunft vor diesem Hintergrund zu gestalten.

 

Bundesministerium für Bildung und Forschung, 28.09.2020, Foto: Anja Karliczek im Gespräch mit Christian Drosten und Ranga Yogeshwar © Bundesministerium für Bildung und Forschung/BMBF/Hans-Joachim Rickel