Corona- Berlin ist jetzt Risikogebiet

Corona- Berlin ist jetzt Risikogebiet

Veröffentlicht von PSM

Sperrstunde in Bars ab 23 Uhr- Besuchsverbot in Vivantes-Kliniken

Berlin- Mit einem großen Sprung bei den Infiziertenzahlen hat Berlin die Warnstufe deutlich überschritten. Deshalb gelten strenge Regeln. Darüber sind vor allem Gastwirte sauer.

Angesichts der steigenden Infektionszahlen gelten verschärfte Corona-Regeln in der Hauptstadt. Die Berliner müssen sich von diesem Wochenende an auf mehrere neue Regeln zur Eindämmung der Corona-Pandemie einstellen.

So dürfen ab sofort bei privaten Zusammenkünften in geschlossenen Räumen nur noch höchstens 10 statt bisher 25 Menschen zusammenkommen. Neue Einschränkungen gelten auch für den Aufenthalt im Freien. Dort dürfen sich von 23 Uhr bis 6 Uhr nur noch fünf Personen versammeln, statt wie ursprünglich vorgesehen ab 22 Uhr. Die neue Infektionsschutzverordnung, in der die Regeln festgelegt sind, ist um Mitternacht in Kraft getreten. Bis positive Auswirkungen auf das Infektionsgeschehen zu bemerken sind, dürften wegen der Inkubationszeit aber bis zu zwei Wochen vergehen.

Ab sofort gilt außerdem eine Sperrstunde von 23 bis 6 Uhr. Restaurants, Bars, Kneipen und die meisten Geschäfte müssen dann geschlossen sein. Tankstellen dürfen in dem Zeitraum zwar offen bleiben, aber nachts keinen Alkohol oder andere Waren verkaufen, sondern nur noch Kraftstoff und Ersatzteile. Weil die neue Verordnung seit Mitternacht gilt, mussten Kneipen und Restaurants zum Auftakt um diese Zeit schließen, ab Samstagabend dann jeweils um 23 Uhr. Berliner Gastronomen sind mit einem Eilantrag dagegen vorgegangen, mit einer Entscheidung rechnet das Verwaltungsgericht in der kommenden Woche.

Der Senat hat in einem vom Regierenden Bürgermeister Michael Müller und Innensenator Andreas Geisel (beide SPD) unterzeichneten Brief an die Bezirke von Donnerstag darum gebeten, auf die Kontrolle und Durchsetzung der neuen Maßnahmen zu achten.
„Wir wissen, dass Ihre Beschäftigten in den Ordnungs- wie auch den Gesundheitsämtern in den zurückliegenden Monaten einer außerordentlichen Belastung ausgesetzt waren. Gleiches gilt für die Polizeibeamtinnen und -beamten unserer Stadt“, heißt es darin. Die Bezirke werden gebeten, dennoch alle Möglichkeiten zu nutzen, die Maßnahmen durchzusetzen, insbesondere an den Wochenenden – „auch über die üblichen Dienstzeiten hinaus“.

Ab Montag Besuchsverbot in Vivantes-Kliniken

Patienten in Krankenhäusern des städtischen Klinikkonzerns Vivantes können von Montag an keine Besuche mehr bekommen. Aufgrund der stark gestiegenen Fallzahlen von Corona-Infektionen in Berlin habe man beschlossen, erneut – so wie im allgemeinen Lockdown in diesem Frühjahr – ein Besuchsverbot für die Kliniken zu verhängen, teilte das landeseigene Krankenhausunternehmen mit. Ausnahmen könnten mit den behandelnden Ärzten nur bei Kindern und Schwerstkranken vereinbart werden. Auf der Homepage des Universitätsklinikums Charité hingegen heißt es, dass Patienten dort einen Besucher pro Tag empfangen dürfen – jedoch möglichst nicht in der Zeit von 15 bis 18 Uhr.
dpa, 10.10.2020, Foto: Systembild für Corona- Berlin ist jetzt Risikogebiet © Fernando Zhiminaicela