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Corona-Maßnahmen – Schach dem Virus

Veröffentlicht von PSM.Media

Warum das Ausbreitungstempo bei Corona so entscheidend ist

Berlin- Es sei ein häufiges Muster bei Epidemien, dass die Fallzahlen exponentiell zunehmen, erklärt auch Gérard Krause, der Leiter der Abteilung Epidemiologie am Helmholtz Zentrum für Infektionsforschung. Diese Form von Wachstum sei “einfach nur Ausdruck dessen, dass ein Mensch mehrere weitere Menschen anstecken kann, die dann wiederum ebenfalls jeweils noch mal mehrere Menschen anstecken können”.

Im Schnitt steckt jeder Infizierte drei Menschen an

Für eine Beispielrechnung nimmt Riou in Bern an, dass ein Coronavirus-Infizierter im Durchschnitt zwei weitere Menschen ansteckt. Bei einem exponentiellen Wachstum würde sich deren Zahl mit jeder Ansteckungsrunde stets verdoppeln. So könnten aus 500 Fällen nach elf Verdopplungen mehr als eine Million Fälle werden. Dieses Tempo soll gebremst werden, indem neue Ansteckungen so gut wie möglich unterbunden werden. Viele Wissenschaftler gehen derzeit beim Coronavirus Sars-CoV-2 davon aus, dass ein Infizierter im Durchschnitt sogar in etwa drei Menschen ansteckt.

So hoffnungsfroh die Aussicht auf einen schnell verfügbaren Impfstoff auf mittlere Sicht auch sein mag – das Problem von heute und morgen sind sich rasch füllende Betten für Intensivbehandlung, immer knapper werdendes Pflegepersonal und steigende Todeszahlen. Auf diese Herausforderung muss die Politik in dieser Woche eine Antwort finden. Sie muss so ausfallen, dass in den kommenden Wochen deutlich weniger Neuinfektionen erfolgen, vieles andere hat sich dem unterzuordnen. Zum Beispiel ein Weihnachtsgeschäft, das nicht so üppig wie gewohnt ausfällt, ja sogar ein Heiliger Abend ohne Großeltern, die sich sonst womöglich auf der Intensivstation wiederfinden.

 

dpa/ Straubinger Tagblatt, 22.11.2020, Foto: Corona-Maßnahmen – Schach dem Virus/ Impfstoff  © Fernando Zhiminaicela