Bodo Schiffmann,People,Presse,News,Medien

Dr. Bodo Schiffmann- Ihr vernichtet meine Existenz

Veröffentlicht von PSM.Media

Schiffmann: Kritiker der Corona-Maßnahmen erfahrt mittlerweile selbst immer mehr skeptische Nachfragen – und rechtlichen Widerstand

Berlin- Er ist ein Promi der Querdenker-Szene: Der HNO-Arzt Dr. Bodo Schiffmann aus Sinsheim. Der erfahrene Schwindelexperte hat sich auf die Untersuchung schwierig diagnostizierbarer Schwindelerkrankungen spezialisiert. Jetzt droht die Ärztekammer Schiffmann mit Entzug oder Ruhen der Approbation.

Dr. Bodo Schiffmann 22.12.2020 – Ein Arzt des Widerstands unter Zensur und Repression

Video : Alles außer Mainstream von Bodo Schiffmann

In einem aktuellen Video eröffnet HNO-Arzt Schiffmann seinen Anhängern, dass er vermutlich bald nicht mehr als Arzt praktizieren darf. In einem Schreiben der Approbationsbehörde werde ihm nahegelegt, auf seine Zulassung zu verzichten. Außerdem habe man ihm die Praxisräume im Krankenhaus Sinsheim und sein Konto bei der Deutschen Bank gekündigt. Schiffmann gehört zu den bekanntesten Gesichtern der Corona-Maßnahmen-Opposition und war einer der ersten Mediziner, die öffentlich Kritik am Umgang mit dem Virus äußerten.

In einem amtlichen Schreiben wird Schiffmann vorgeworfen, gefälschte Atteste ausgestellt zu haben. Außerdem soll er seine Anhänger dazu aufgerufen zu haben, „falsche Informationen” zur Corona-Impfung zu verbreiten. Dieses Verhalten stehe „nicht im Einklang mit der ordnungsgemäßen Ausübung des Arztberufes.”

„Unwürdigkeit und Unzuverlässigkeit”

Schiffmann zitiert: „Wie Ihnen sicher bekannt ist, setzt die Erteilung der Approbation als Arzt voraus, dass sich der Antragsteller nicht eines Verhaltens schuldig gemacht hat, aus dem sich seine Unwürdigkeit oder Unzuverlässigkeit ergibt.” Um ein Widerrufsverfahren zu vermeiden, könne Schiffmann gleich die beigefügte Verzichtserklärung ausfüllen und unterschreiben. Das wird er wohl nicht tun. Aber: „Der nächste Schritt wird sein, dass die Approbation ruht”, so Schiffmann. Das könne sich über Jahre hinziehen. „In der Zeit kann man dann natürlich auch nichts in der Praxis machen.”

Die Approbationsbehörde beruft sich unter anderem auf ein Ermittlungsverfahren, das bei der Staatsanwaltschaft Heidelberg wegen des Verdachts der Ausstellung unrichtiger Gesundheitszeugnisse gegen Schiffmann läuft. Der HNO-Arzt hatte Patienten Maskenbefreiungen aus gesundheitlichen Gründen ausgestellt. Der zweite Vorwurf bezieht sich auf ein Video, das Schiffmann kürzlich veröffentlichte.

„Getan, was in der Berufsordnung gefordert ist”

Darin rät er seinen Anhängern, zum Beispiel im Supermarkt so zu tun, als ob man telefoniere und dabei gefährliche Risiken und Nebenwirkungen der Corona-Impfung zu erwähnen. Diese hatte der ehemalige Vizechef des Pharmaunternehmens Pfizer, Michael Yaedon, öffentlich ins Spiel gebracht – Schiffmann beruft sich im Video auf dessen Warnungen. Über die Masche mit dem Telefon und darüber, dass Schiffmann Michael Yeadon fälschlicherweise als „Chef von Pfizer” bezeichnete, war in vielen Medien kritisch berichtet worden.

Schiffmann rechtfertigt sein Handeln im aktuellen Video: „Ich habe das gemacht, was in der ärztlichen Berufsordnung gefordert ist und auch im Genfer Ärzteeid. Nämlich, dass ich verhindert habe, dass Menschen potenziell tödliche Substanzen kriegen.” Der ehemalige Pfizer-Vize habe gesagt, „dass hier die Gefahr der Unfruchtbarkeit von Frauen besteht und dass bis zu 70 Prozent der Menschen allergische Reaktionen kriegen können – darauf muss ich hinweisen.” Dass er Yeadon als „Chef von Pfizer” bezeichnet hat, sei ein Irrtum gewesen.

Querdenken-Kontaktschuldkette

In einem zweiten Schreiben, aus dem Schiffmann zitiert, werden ihm die gemieteten Praxisräume im Krankenhaus Sinsheim gekündigt. In dem Anwaltsschreiben hieße es unter anderem: „Ihre Stellung als einer der Vorreiter der Querdenken-Bewegung und deren enge Verbindung mit der politisch rechten Szene in der öffentlichen Wahrnehmung ist geeignet, auch den Ruf des Krankenhaus Sinsheim zu schädigen. Wird unsere Mandantin mit Ihnen in Verbindung gebracht, besteht die Verbindung auch darüber hinaus zu diesem politischen Spektrum.” Dies könne dem Ansehen der Klinik schaden.

Zudem würde Schiffmann wie die Querdenker die Gefährlichkeit oder wahlweise Existenz der Pandemie infrage stellen. Schiffmann dazu: „Ja, tu ich.” Er zitiert weiter: „Es ist für unsere Mandantin inakzeptabel, mit Ihnen als eine Person in Verbindung gebracht zu werden, die Demonstrationen veranstaltet und zur Teilnahme an Demonstrationen aufruft, die auch von Vertretern des politischen rechten Gedankenguts für ihre Zwecke genutzt werden.”

Schiffmann und prominente Sprecher der Querdenker-Bewegung haben sich mehrfach gegen Vorwürfe verwahrt, rechtem Gedankengut anzuhängen. Diese Distanzierung wird aber von einigen als unzureichend wahrgenommen. In diesen aufgeheizten Zeiten reicht das offenbar als Kündigungsgrund.

„Ich werde weitermachen”

Dass Schiffmann auch sein Konto bei der Deutschen Bank gekündigt wurde, erwähnt er nur am Rande: Das sei fast allen anderen prominenten Maßnahmen-Kritikern auch schon passiert. Gegen die Kündigung der Praxisräume habe er Einspruch eingelegt und damit eine Fristverlängerung erwirkt. Er beschäftige in seiner HNO-Praxis 14 Mitarbeiter, darunter drei Auszubildende, zwei weitere seien in Mutterschutz. „Menschen, die mir als Familie am Herzen liegen und die ich bislang mitgetragen habe. Ich weiß nicht, wie lange ich das noch kann.”

Zum Ende des Videos zeigt Schiffmann wie so oft Zahlen des Robert Koch-Instituts. Eine Grafik zeigt, dass das Durchschnittsalter der Menschen, die an oder mit Covid-19 sterben, bei 83 Jahren liegt. Dann zeigt er, dass die durchschnittliche Lebenserwartung in Deutschland zurzeit 81 Jahre beträgt. Schiffmann dazu: „Tödlichste Pandemie aller Zeiten – ach ja?” Er werde weitermachen und aufklären, so lange es noch geht.

 

PSM, 23.12.2020, Foto: Dr. Schiffmann Berlin 2020 © PSM.Media