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Laschet gegen die Maßnahmen-Politik der Bundesregierung

Veröffentlicht von PSM.Media

Kanzleramt läuft Gefahr, die Bevölkerung als Ganzes nicht mehr zu erreichen und zu überzeugen

Berlin- Der noch härtere Lockdown wird wohl kommen. Ausgangssperren und lahmgelegter Nahverkehr sind Stichworte, die kursieren, bevor Kanzlerin und Länderchefs wieder beraten, wie es nun weitergehen soll im Deutschland der Pandemie. Vor dem kommenden Corona-Gipfel schießt ausgerechnet der Expertenrat von NRW-Ministerpräsident Laschet gegen die Maßnahmen-Politik der Bundesregierung!

Gestern veröffentlichte der Corona-Expertenrat der Landesregierung NRW, dem u. a. der Virologe Hendrick Streeck (43, Uni Bonn) angehört, eine knallharte Kritik des Lockdown-Kurses.

Kurz vor den Corona-Beratungen zwischen Bund und Ländern schlagen namhafte Forscherinnen und Wissenschaftler der deutschen Politik einen nachhaltigen Weg aus der Pandemie vor. Ziel ihrer Strategie, die sie No Covid nennen, ist es, Neuinfektionen, Todesfälle und sich in die Länge ziehende Lockdowns künftig zu verhindern. Eine Inzidenz von null zu erreichen, könne gelingen, indem man die Neuinfektionen nun rasch senke, die dann niedrigen Fallzahlen konsequent verteidige und die Bevölkerung stärker in die Strategie miteinbeziehe, schreiben die Autorinnen und Autoren in einem Positionspapier.

Zu den Verfassern gehören neben der Virologin Melanie Brinkmann und dem Physiker Michael Meyer-Hermann vom Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung auch führende Expertinnen und Experten aus der Wirtschaftswissenschaft, Soziologie und Politikwissenschaft. Während einer Videokonferenz am späten Montagnachmittag haben Brinkmann und Meyer-Hermann das Papier dem Kanzleramt und den Ministerpräsidenten vorgestellt. Die Gruppe aus 13 Personen bietet sich als Expertengremium an, um gemeinsam mit der Politik die Corona-Krise zu beenden.

Am Dienstag beraten die Chefinnen und Chefs der Bundesländer mit Kanzlerin Angela Merkel darüber, ob die Maßnahmen zur Pandemiebekämpfung weiter verschärft werden. Im Gespräch sind etwa eine nächtliche Ausgangssperre sowie eine Pflicht zum Tragen von FFP2-Masken im öffentlichen Nahverkehr. Es gilt als sicher, dass der aktuell geltende Lockdown über Ende Januar hinaus verlängert wird.

Die Experten kritisieren: „Das ermüdende Narrativ, die Krise könnte diesmal durch diese (..) Maßnahme langfristig bewältigt werden, ist weder sachlich noch im Hinblick auf die gesellschaftliche Stimmung zielführend.“ Der Regierungskurs „läuft Gefahr, die Bevölkerung als Ganzes nicht mehr zu erreichen und zu überzeugen“.

 

dpa/PSM/Bild, 19.01.2021, Foto: Kanzleramt in Berlin © Jens

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