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Gesundheitsminister Spahn und RKI-Chef Wieler zur Corona-Lage

Veröffentlicht von PSM.Media

RKI-Chef und Bundesgesundheitsminister informieren in einer Pressekonferenz über die Corona-Lage

Berlin- Die Neuinfektionen sinken, gleichzeitig lauern neue Virusmutationen. Welche Strategie muss in Sachen Corona gefahren werden? Gesundheitsminister Jens Spahn und RKI-Chef Lothar Wieler geben Antworten in einer Bundespressekonferenz.

Die Aussagen der Corona-Experten im Liveticker

11.18 Uhr: Sind wir angesichts der Corona-Mutationen im Blindflug? Minister Spahn kontert, die Kapazitäten für die Genomsequenzierung seien bereits seit März 2020 ausgebaut worden. “Wäre noch mehr besser? Ja”, fügt er hinzu.

11.15 Uhr: Spahn wehrt sich erneut gegen Kritik an der aktuellen Impfstoff-Knappheit. “Hilft uns das?”, fragt er. Jeder Politiker habe derzeit mit viel Unwissenheit jeden Tag wegweisende Entscheidungen zu treffen. “Der gemeinsame Feind ist das Virus”, betont er. Man müsse über Fehler reden, konstruktiv kritisch, und aus diesen lernen. Doch gleichzeitig müsse man auch gemeinsam gegen das Virus kämpfen.

11.10 Uhr: Spahn erklärt, die EU verhandele derzeit über einen Kauf des Impfstoffs der US-Firma Novavax. Zudem verhandele man auch mit Biontech und Moderna über weitere Nachlieferungen. Damit wolle sich die EU auch für mögliche Auffrischungsimpfungen oder aufgrund von Mutationen nötige Nachimpfungen wappnen.

11.07 Uhr: Hätte die EU früher Impfstoff bestellen müssen – und müsste jetzt schneller nachbestellen? Minister Spahn antwortet: “Dieser Befund, die EU hätte eher bestellen sollen, ist ja nicht neu. Und er hilft aktuell nicht.” Sein größtes Bestreben sei, alles dafür zu tun, damit schnellstmöglich so viele Impfdosen in Deutschland zur Verfügung stehen wie möglich. Es helfe nichts, mit dem heutigen Wissen nach Fehlern in der Vergangenheit zu suchen.

11.00 Uhr: “Offensichtlich sterben viele Ältere außerhalb des Krankenhauses”, antwortet RKI-Chef Wieler auf eine entsprechende Nachfrage. Dies betreffe sogar die Mehrheit der Todesfälle. Es handele sich dabei offenbar um Krankheitsverläufe, bei denen sich der Zustand akut verschlechtere, häufig in Alten- und Pflegeheimen. “Diese Klientel ist nicht genügend geschützt”, stellt Wieler fest.

10.55 Uhr: Nun wird nach einer möglichen Zulassung des russischen Impfstoffs “Sputnik” gefragt. Klaus Cichutek vom Paul-Ehrlich-Institut erklärt, dass man die russischen Kollegen beraten habe im Hinblick auf die Zulassungsvoraussetzungen in der EU.

10.53 Uhr: RKI-Chef Wieler betont, dass er mit weiteren Mutationen rechne. Deshalb werde die Genomsequenzierung immer wichtiger. Entscheidend sei aber, repräsentativ zu testen und nicht unbedingt massenhaft.

10.50 Uhr: Nun geht es um die Genomsequenzierung. Mit dieser Methode können die verschiedenen Virusmutationen entdeckt und unterschieden werden. Deutschland nutzt das Verfahren im internationalen Vergleich derzeit relativ wenig. RKI-Chef Wieler betont, dass die Kapazitäten derzeit deutschlandweit ausgebaut würden. Zudem erwarte er künftig gezielte Testmöglichkeiten für einzelne Mutationen.

10.44 Uhr: Die Debatte geht weiter. Welche Auswirkungen hätten denn eine mögliche Altersbegrenzung, will ein Reporter vor Ort nun wissen. Spahn betont, auch in den ersten beiden Priorisierungsgruppen gebe es viele Menschen unter 65 – zum Beispiel Pflegekräfte oder medizinisches Personal. Deshalb werde der Astrazeneca-Impfstoff auch mit einer möglichen Altersbeschränkung “einen Unterschied machen”.

10.39 Uhr: Nun wird nach der erwarteten Altersbegrenzung für den Astrazeneca-Impfstoff gefragt. Dieser könnte an diesem Freitag nur für unter 65-Jährige in der EU zugelassen werden. Spahn betont, zunächst müsse die Zulassung durch die Arzneimittelbehörde EMA abgewartet werden. Er erwarte zumindest Hinweise der Behörde, dass die Datenlage für die Wirksamkeit bei Senioren dünn sei. Sollte das so kommen, müsse die deutsche Impfstrategie daraufhin angepasst werden.

10.10 Uhr: Spahn kündigte für heute die beschränkte Zulassung des AstraZeneca-Impfstoffs an. Für eine uneingeschränkte Zulassung sei die Datenlage jedoch zu gering. Er werde wohl vorerst nicht für ältere Menschen zugelassen „Es geht nicht um Europe First, sondern um einen fairen Anteil für die Europäische Union“, sagte er im Hinblick auf die Lieferung des Impfstoffs.

„Die Länder leisten eine gute Arbeit“, bilanziert Spahn. Es sei wichtig, dass Bund und Länder auch beim Impfen an einem Strang ziehen. Das sei wichtig für das Vertrauen in der Bevölkerung. Spahn spricht den Impfgipfel an. Er will dadurch eine „gemeinsame Basis“ für die weitere Debatte in Sachen Corona-Impfung schaffen. Mit weiteren zugelassenen Impfstoffen ist laut Spahn im zweiten Quartal zu rechnen. „Es liegen noch einige harte Wochen der Knappheit des Impfstoffs vor uns“, so der Gesundheitsminister.

10.05 Uhr: Die Bundespressekonferenz beginnt. Zunächst ergreift Gesundheitsminister Jens Spahn das Wort. „Wir verzeichnen einen positiven Trend“, beginnt Spahn. Er geht dabei auf die sinkende Zahl an Neuinfektionen, sowie die 7-Tage-Inzidenz ein. „Das reicht aber noch nicht“, macht er klar. Dennoch zeigen die Zahlen, dass die Maßnahmen wirken. 2,2 Prozent der Bevölkerung haben eine Erstimpfung bekommen. Beim Ziel der Impfung in allen Alten- und Pflegeheimen sei man auf einem guten Weg.

 

dpa, 29.01.2021, Foto & © Screenshot Bundespressekonferenz