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Streeck fordert testweise Öffnung von Restaurants

Veröffentlicht von PSM.Media

Virologe Streeck will Restaurants probeweise öffnen

Berlin- In der Debatte um Lockerungen von Corona-Auflagen hat sich der Virologe Hendrik Streeck (43 Jahre) dafür ausgesprochen, Gastronomiebetriebe probeweise aufzumachen.

Man sollte jetzt testweise Restaurants öffnen und diverse Hygienemaßnahmen, von der Distanz zwischen den Tischen über die Lüftung bis hin zur Kontaktnachverfolgung auf den Prüfstand stellen“, sagte Streeck dem Nachrichtenmagazin „Focus“. Derzeit herrsche „die Tendenz vor, alles zu schließen. Dabei könnten Restaurants mit guten Vorkehrungen sicherer sein als der häusliche Bereich“, betonte Streeck.

Virologe Streeck plädiert für Corona-Stufenplan

„Mir fehlt der Langzeitplan“, betont Virologe Hendrik Streeck. Die fehlende Strategie für den Corona-Lockdown in Deutschland bereitet ihm Sorgen. Entscheidungen diesbezüglich seien derzeit politisch getrieben und nicht wissenschaftlich begründet.

Skalpell statt Hammer – Hendrik Streeck will andere Herangehensweise im Corona-Lockdown

Die politischen Entscheidungen in der Corona-Pandemie vergleicht Hendrik Streeck mit einem Hammer. Die Infektionsketten könnten nur unzureichend zurückverfolgt werden. Man wisse nicht, wer sich wo ansteckt. Demnach könnte man nur mit flächendeckenden Maßnahmen arbeiten.

„Wir müssen verstehen, wer sich wo infiziert, damit wir endlich anfangen können, auch mit dem Skalpell arbeiten können“, erklärt der Virologe der Universität Bonn Focus Online. Er fordert damit eine differenziertere Herangehensweise an den Lockdown in Deutschland.

Virologe Streek fordert Einbeziehung von Psychologen, Soziologen und Kinderärzten

Dazu gehöre auch die Einbeziehung von Psychologen, Soziologen, Kinderärzten und anderen Experten aus verschiedensten Lebensbereichen. Diese würden in den aktuellen Diskussionen meist außen vor gelassen. „Wo sind die Kinderärzte, die fundiert etwas über Kinder sagen können?“, fragt Streeck im Gespräch mit Focus Online. Er führt weiter aus: „Im Beraterteam von Kanzlerin Merkel sollten Experten gehört werden, die sich genau mit diesen Themen beschäftigen.“

Der in Göttingen geborene Virologieprofessor setzt auf differenzierte Maßnahmen, die durch wissenschaftliche Aussagen unterstützt werden. Die Infektionszahlen nahe Null zu drücken, hält Streeck für „illusorisch“. Das Coronavirus Sars-CoV-2 in seiner Gänze zu kontrollieren sei „nicht machbar“. Man müsse vielmehr einen Plan erstellen, „mit einer klaren Basis und Orientierung an festen Richtwerten.“

 

Universität Bonn/DPA/PSM, 19.02.2021, Foto: Presse-Briefing zum Corona-Virus: Prof. Dr. Hendrik Streeck © Land NRW