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Ist das Pandemie-Jahr für junge Menschen ein verlorenes Jahr?

Veröffentlicht von PSM.Media

Wo bleibt die Jugend in der Krise?

Sie sollen unbeschwert spielen und unbelastet lernen und studieren. Doch die Pandemie setzt Kindern und Jugendlichen enge Grenzen und nimmt vielen Perspektiven. Ist das Pandemie-Jahr für junge Menschen ein verlorenes Jahr?

Leipzig- Monatelang zuhause bleiben, den Lehrer nur am Computer sehen, die Freundin maximal online treffen – so sieht seit einem Jahr die Realität für Kinder und Jugendliche in Deutschland aus. Die Corona-Pandemie trifft alle Menschen. Doch für die Jungen und Jüngsten ist sie oft doppelt hart.

Fast ein Viertel der deutschen Bevölkerung ist jünger als 25 Jahre. Viele junge Menschen standen im Pandemie-Jahr an entscheidenden Punkten ihres Lebens. Sie wechselten von der Kita in die Schule. Sie schlossen die Schule ab, um eine Ausbildung oder ein Studium zu beginnen. Sie hatten vor, ins Berufsleben zu starten.

Dann kam das Virus. Und mit ihm Distanzunterricht und Kontaktbeschränkungen, das Stopp für Sportvereine und Musikschulen, kurz: das Ende des gewohnten Lebens. Und für viele das Aus für Pläne und Träume, für den hart erarbeiteten Ausbildungs- oder Studienplatz, den ergatterten ersten Job, das Jahr im Ausland, gemeinsame Abenteuer mit Freundinnen und Freunden. Stattdessen prägen Verunsicherung, Überforderung und auch Einsamkeit das Leben junger Menschen.

Ein Jahr im Ausnahmezustand – das bedeutet für Jugendliche und vor allem für Kinder eine erheblich größere Belastung als für Erwachsene, denn sie erleben es aus einer anderen Perspektive. Schon jetzt ist klar: Am heftigsten trifft die Krise wieder diejenigen, deren Familien am wenigsten finanziell und manchmal auch intellektuell dafür gerüstet sind.

Die Folgen von Lernen auf Distanz, Trennung von Freundinnen und Freunden, Eingesperrtsein auf engem Raum zu Hause werden inzwischen wissenschaftlich untersucht. Eine erste Studie, für die mehr als 7.000 junge Menschen Auskunft gegeben haben, kommt zu dem Ergebnis, dass fast die Hälfte aller Befragten Angst vor der Zukunft hat.

Welche dauerhaften Folgen hat das Pandemie-Jahr für Kinder und Jugendliche? Ist es ein „verlorenes Jahr“? Und was müssen Politik und Gesellschaft nun tun, um den Schaden wieder gut zu machen?

Über diese und andere Fragen diskutiert Anja Heyde mit folgenden Gästen:

  • Severine Thomas, Sozial- und Jugendforscherin an der Universität Hildesheim,
  • Matthias Seestern-Pauly (FDP), Bundestagsabgeordneter und Mitglied der Kinderkommission des Bundes,
  • Marco Tullner (CDU), Bildungsminister des Landes Sachsen-Anhalt sowie
  • Johan Schneidewind, Student im 1. Studienjahr.

Bei Bürgerreporter Stefan Bernschein werden junge Menschen erzählen, wie sie die Corona-Krise erleben. Außerdem sind eine Sekundarschullehrerin, ein Sozialarbeiter und ein Kinderarzt bei ihm zu Gast. Zuschauerinnen und Zuschauer können sich per E-Mail unter faktist@mdr.de an der Diskussion beteiligen.

Darüber diskutiert die Runde bei „Fakt ist!“ aus Magdeburg am 15. März 2021 ab 20.30 Uhr im Livestream auf mdr.de/tv sowie um 22.10 Uhr im MDR-Fernsehen und im Anschluss in der ARD Mediathek.

 

MDR Mitteldeutscher Rundfunk, Foto: Jugendliche die sich heimlich im Dunkeln treffen © Joseph Redfield Nino