Verdachtsfälle:Das Paul-Ehrlich-Institut meldet 351 Todesfälle zwischen 24 und 102 Jahren nach Corona-Impfung.
Berlin- “Impfungen mit wirksamen und verträglichen COVID-19-Impfstoffen sind eine effektive Maßnahme, die Corona-Pandemie einzudämmen und sich selbst vor COVID-19 zu schützen. Seit dem 22. Dezember 2020 ist in der Europäischen Union (EU) und damit auch in Deutschland der mRNA-Impfstoff Comirnaty (BioNTech) zum Schutz vor COVID-19 zugelassen. In Deutschland und anderen EU-Ländern hat die Impfkampagne am 27.12.2020 begonnen. Der Impfstoff von Moderna (COVID-19 Vaccine Moderna) wurde am 06.01.2021 ebenfalls in der EU zugelassen. Impfungen mit diesem Impfstoff haben Mitte Januar begonnen. Bei den Impfstoffen Comirnaty und COVID-19-Impfstoff Moderna handelt es sich um RNA-Impfstoffe. Der Impfstoff von AstraZeneca (COVID-19 Vaccine AstraZeneca) wurde am 30.01.2021 in der EU zugelassen,Impfungen mit diesem Impfstoff haben Anfang Februar begonnen. Bei dem COVID-19-Impfstoff AstraZeneca handelt es sich um einen Vektorimpfstoff. Seit dem 11.03.2021 ist der COVID-19 Impfstoff Janssen zugelassen. Bei diesem Impfstoff handelt es sich ebenfalls um einen Vektorimpfstoff. Impfungen mit diesem Impfstoff haben in Deutschland noch nicht begonnen.”
Sicherheitsbericht des Paul-Ehrlich-Instituts vom 23.03.2021
Drei Vakzine, Millionen-Impfungen in Deutschland – in seinem Sicherheitsbericht zu Nebenwirkungen stellt das Paul-Ehrlich-Institut fest:
“Das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) berichtet über 19.194 aus Deutschland gemeldete Verdachtsfälle von Nebenwirkungen oder Impfkomplikationen im zeitlichen Zusammenhang mit der Impfung mit den mRNA-Impfstoffen Comirnaty (BioNTech Manufacturing GmbH), COVID-19 Vaccine Moderna (MODERNA BIOTECH SPAIN, S.L.) und dem Vektor-Impfstoff COVID-19
Vaccine AstraZeneca (AstraZeneca AB) zum Schutz vor COVID-19 von Beginn der Impfkampagne am 27.12.2020 bis zum 12.03.2021. Bis zum 12.03.2021 wurden laut Angaben des Robert Koch-Instituts 8.863.270 Impfungen durchgeführt, davon 7.093.082 Impfungen mit Comirnaty, 298.788 Impfungen mit dem COVID-19-Impfstoff Moderna und 1.471.400 Impfungen mit dem COVID-19-Impfstoff AstraZeneca. 10.498 Fälle wurden zur Impfung mit Comirnaty gemeldet, 736 Fälle zu dem COVID-19-Impfstoff Moderna, 7.663 Fälle zu dem COVID-19-Impfstoff AstraZeneca und in 297 Fällen wurde der COVID-19-Impfstoff nicht spezifiziert. Die Melderate betrug für die drei Impfstoffe zusammen 2,2 pro 1.000 Impfdosen, für Meldungen über schwerwiegende Reaktionen 0,3 pro 1.000 Impfdosen gesamt.”
Seit dem 4. Januar 2021 hat das PEI inzwischen acht dieser Berichte veröffentlicht. Der aktuellste, der 8. Sicherheitsbericht, ist vom 23. März. Er bezieht sich auf die Corona-Impfungen vom 27. Dezember 2020 bis zum 12. März 2021. Die Kernzahlen des Berichts lauteten: 19.194 Verdachtsfälle auf Impfnebenwirkungen, davon 2.287 (11,9 %) schwere und 351 Todesfälle.
Nebenwirkungen:
“41,2 % der unerwünschten Reaktionen waren zum Zeitpunkt der Meldung wieder vollständig abgeklungen und 23,4 % der unerwünschten Reaktionen hatten sich gebessert. 22,9 % wurden als noch nicht abgeklungen angegeben und der Ausgang von 10,4 % der unerwünschten Reaktionen war zum Zeitpunkt der Meldung noch nicht bekannt. In 1,8 % der Einzelfallmeldungen wurde ein tödlicher Ausgang berichtet (siehe unten). In 0,2 % der Verdachtsfälle wurde über einen unterschiedlichen bleibenden Schaden berichtet (z. B. Myokardinfarkt, Netzhautablösung, Narbe nach Kratzen an der Injektionsstelle).”
Unterschiedliche Beschwerden bei den Impfstoffen
Die Beschwerden unterscheiden sich bei den drei Herstellern: Während nach BioNTech/Pfizer Schmerzen an der Injektionsstelle, Kopfschmerzen und Ermüdung am häufigsten berichtet wurden, wurden nach Impfung mit AstraZeneca vor allem grippeähnliche Erkrankungen, Schüttelfrost und Fieber gemeldet. Ein Hautauschlag als unerwünschte Reaktion fiel bei Moderna auf.
Hier der Sicherheitsbericht des Paul-Ehrlich-Instituts.
Zusammenfassung- Geringe Zahl schwerwiegender Komplikationen
Die Melderate (je 1.000 Impfungen) betrug dem Bericht zufolge für Comirnaty 1,5, bei Astrazeneca 5,2. Allerdings gab es keinen Unterschied in Bezug auf die Melderate für schwerwiegende Fälle: Hier waren es je 0,2 für diese beiden Impfstoffe. Für den COVID-19-Impfstoff Moderna wurden insgesamt 2,5 Fälle und 0,4 schwerwiegende Fälle pro 1.000 Impfungen genannt, allerdings unter dem Hinweis, dass dies wegen der geringen Anzahl unter Vorbehalt zu sehen sei.
Die Geimpften waren im Mittel 45 Jahre (15 bis 107 Jahre), drei Viertel aller Verdachtsmeldungen betrafen Frauen. Von allen Einzelfallmeldungen wurde in 1,8 % ein tödlicher Ausgang gemeldet, in 0,2 % ein bleibender Schaden wie ein Herzinfarkt, eine Netzhautablösung oder eine Narbe nach Kratzen an der Einstichstelle.
Von den 351 Todesfällen betrafen 286 den Impfstoff Comirnaty, bei 57 gemeldeten Todesfällen war der Impfstoff nicht angegeben, vier Todesfälle wurden nach Impfung mit dem Moderna und ebenfalls vier Fälle mit dem von AstraZeneca gemeldet.
Bei dem überwiegenden Teil der gemeldeten Fälle bestanden teilweise multiple Vorerkrankungen, darunter Karzinome, Niereninsuffizienz, Herzerkrankungen und arteriosklerotische Veränderungen, die laut PEI vermutlich todesursächlich waren. In einzelnen Verdachtsfällen wurde um weitere Informationen gebeten.
Paul-Ehrlich-Institut/ARD/PSM, Foto: Systembild für 286 Todesfälle durch Biontech-Impfung deutschlandweit © 1Stock