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Mundschutz- Richtig anwenden und tragen

Veröffentlicht von PSM.Media

FFP2 Masken- Tragedauer von 75 Minuten mit einer anschließenden Erholungsdauer von 30 Minuten bachten

Der Schutzeffekt einer FFP2-Maske ist nur dann vollständig gewährleistet, wenn sie dicht sitzend getragen wird, d. h. passend zur Gesichtsform und abschließend auf der Haut. Im Rahmen des Arbeitsschutzes wird der Dichtsitz der Maske deswegen auch durch einen vorherigen Test sichergestellt. Beim korrekten Tragen von FFP2-Masken besteht ein erhöhter Atemwiderstand, der die Atmung erschwert.

Empfehlungen aus dem Arbeitsschutz

Da es für den privaten Gebrauch von FFP2-Masken bislang keine konkreten Vorgaben hinsichtlich der Verwendungsdauer gibt, kann man sich an den Tragezeitbegrenzungen aus dem Arbeitsschutz orientieren. Diese gestalten sich wie folgt:

  • Für FFP2-Masken mit Ausatemventil wird eine maximale Tragedauer von zwei Stunden bei mittelschwerer körperlicher Arbeit empfohlen. Anschließend soll die Maske für mindestens eine halbe Stunde abgelegt werden. Daraus ergäben sich in einer Arbeitsschicht also drei Einsätze.
  • Für FFP2-Masken ohne Ausatemventil wird eine maximale Tragedauer von 75 Minuten bei mittelschwerer körperlicher Arbeit empfohlen, auf die eine halbstündige Pause zum Durchatmen folgen soll. So würden fünf Einsätze pro Arbeitsschicht möglich sein.

Hinweis: Bei starker körperlicher Belastung oder hohen Temperaturen kann sich die Verwendungsdauer selbstverständlich verkürzen. Zudem muss die eigene gesundheitliche Konstitution berücksichtigt werden. Wer sich unwohl fühlt oder Probleme beim Atmen hat, sollte mehr Pausen einlegen.

Stabilität von SARS-CoV-2 auf/in FFP2-Masken

Für eine Zertifizierung als FFP2-Maske werden die Masken über 24 Stunden bei 70 °C gelagert und im Anschluss muss die Funktionsfähigkeit gewährleistet bleiben. Unsere Untersuchungen haben gezeigt, dass SARS-CoV-2 auf und in FFP2-Masken bei 70 °C nach über einer Stunde noch infektiös bleibt. Erst bei 80 °C trockener Hitze sind nach 60 Minuten keine infektiösen SARS-CoV-2 nachweisbar. Im Vergleich zu anderen Oberflächenmaterialen hat das Filtermaterial eine isolierende Wirkung, so dass die Ergebnisse zur Infektiösität auf anderen glatten Oberflächenmaterialien nicht übertragbar sind. Zudem haben die ersten Untersuchungen ergeben, dass SARS-CoV-2 auch bei Raumtemperatur auf dem porösen Maskenmaterial erst nach mehreren Tagen deutlich an Infektiösität abnimmt.

Daher sollte eine FFP2-Maske nicht an aufeinanderfolgenden Tagen getragen werden.

Maskenaufbau und Vielfalt

FFP2-Masken haben unterschiedliche Formen und Haltebänder. Die Masken bestehen aus mehreren Lagen. In der Mitte befinden sich meistens 2-3 Lagen eines Filtervlies (sog. Meltblown Vlies). Das Filtervlies hat eine elektrostatische Ladung. Diese ermöglicht es, feinste Aerosole festzuhalten, die durch die reine Faserdichte des Gewebes nicht aufgefangen werden. Viele Desinfektionsverfahren reduzieren die elektrostatische Ladung und damit die Filterleistung.

Die Masken sind so gestaltet, dass sie an den Rändern dicht dem Gesicht anliegen. Zur Anpassung an die Nasenform ist über dem Nasenrücken ein Bügel angebracht, der vom Tragenden an die individuelle Nasenform anmodelliert werden muss. Ein wesentlicher baulicher Unterschied besteht zwischen Masken mit und solchen ohne Ausatemventil. Masken ohne Ausatemventil filtern sowohl die eingeatmete als auch die ausgeatmete Luft. Masken mit Ventil filtern nur die eingeatmete Luft und bieten kaum Fremdschutz, da die ausgeatmete Luft nicht gefiltert wird.

⇒ Wichtiger Hinweis

Die Masken sollten nicht zum Trocknen auf/über die Heizung gelegt oder gehängt werden. 30 °C bis 40 °C sind für viele Bakterien und Pilze in feuchten Masken optimale Wachstumsbedingungen.

Möglichkeiten und Grenzen einfacher Desinfektionsverfahren SARS-CoV-2 und anderer Erreger

Unter 70°C

SARS-CoV-2 kann infektiös bleiben und in der Maske befinden sich andere eigene Erreger der Nasen-, Rachen- und Hautflora.

Bei 80°C

Bei 80°C sind nach 60 Minuten SARS-CoV-2 vollständig inaktiviert, andere Erreger deutlich reduziert. Die Filterleistung bleibt erhalten; die elastischen Haltebänder können an Zugkraft verlieren.

Über 105°C

Die Filterleistung kann deutlich beeinträchtigt werden und einzelne Kunststoffe können nicht sichtbare Materialschäden erleiden. Formstabile Masken (Körbchenmodelle) beginnen schon ab 90°C, sich zu verformen.

 Untersuchungen haben gezeigt, dass SARS-CoV-2 erst bei Temperaturen von 80°C und einer Einwirkzeit von einer Stunde sicher auf und im Maskenmaterial inaktiviert werden können. Erreger der Nasen-, Rachen- und Hautflora können auf der Maske noch vorhanden sein. Daher darf eine bereits verwendete und erhitzte Maske auch nur von Ihnen selbst erneut getragen werden. Für den gleichen Träger der Maske sind diese (eigenen) Keime im Vergleich zu den (dann inaktivierten) Corona-Viren weitgehend ungefährlich. Um alle Erreger abzutöten, wäre eine höhere Temperatur nötig, was jedoch die Filterleistung und Stabilität der Maske beeinträchtigen kann. Insbesondere formstabile Masken (“Körbchenmodelle”) zeigen ab 90°C äußerliche Verformungen.

Die Temperatur von 80 °C trockener Hitze soll daher weder unter- noch überschritten werden.

Desinfektionsverfahren: 7 Tage Trocknen bei Raumluft

Reduzierung von SARS-CoV-2

SARS-CoV-2 ist auch bei Raumtemperatur über einen langen Zeitraum auf Maskenmaterialien infektiös. Unter der Annahme, dass eine Reduktion um über 95% das mögliche Risiko einer Infektion auf ein vertretbares Maß minimiert, sollten FFP2-Masken frühestens ab dem siebten Tag wieder getragen werden. Gleichzeitig ist nach sieben Tagen eine Reduktion der vom Träger aufgebrachten Erreger (Nasen-, Rachen- und Hautflora) festzustellen.

Vorbereitung

Aufhängen an Nägeln oder Haken: Legen Sie pro Aufhängungsreihe (pro Person) sieben Nägel/Haken bereit. Suchen Sie einen trockenen, von weiteren Gegenständen freien Platz, der von der Breite und Höhe für sieben nebeneinander hängende Masken ausreicht (z. B. Flur, Wohnzimmer, Büro – nicht Küche oder Bad wegen der Luftfeuchtigkeit). Halten Sie mit der ersten 7er-Reihe für die erste Person genügend Abstand zu der Reihe für die nächste Person. Kennzeichnen Sie die Person und Wochentage. So können Sie immer genau sehen, welche Maske als nächste getragen werden darf. Wenn Sie ohne Haken und Nagel arbeiten möchten, können Sie z. B. auch eine Wäscheleine spannen und die Masken dort mit genügend Abstand zueinander mit Klammern aufhängen. Achten Sie darauf, dass der Aufbewahrungsort unzugänglich für Kinder ist. Die Inaktivierung der Viren braucht einige Zeit und die Masken können in dieser Zeit infektiös sein.

Trocknen bei Raumluft

Nehmen Sie Ihre FFP2-Maske (z.B. die “Montags-Maske”) nach dem Tragen vorsichtig ab – ohne die Vorderseite zu berühren. Hängen Sie diese zum Trocknen an den ersten Haken (z. B. an den “Montags-Haken”). Die Maske muss nun bis zum nächsten Montag dort hängen bleiben und trocknen, bis sie von Ihnen wieder getragen wird. Am nächsten Tag verwenden Sie eine neue Maske, welche Sie im Anschluss an den zweiten Haken – den “Dienstags-Haken” zur 7-Tages-Trocknung hängen. So verfahren Sie eine ganze Woche – also sieben Tage – bis Sie am darauffolgenden “achten” Tag (hier der Montag) wieder die “Montags-Maske” tragen können. Danach verfahren Sie wie in der Woche zuvor weiter. Diesen “Trockenzyklus” sollten Sie nur fünf Mal wiederholen. Entsorgen Sie die jeweils zum fünften Mal getragene Maske im Hausmüll. Auch wenn Sie merken, dass eine Maske defekt ist, Sie direkt angehustet wurden oder eine Maske besonders beansprucht ist, raten wir zur direkten Entsorgung auch vor Ablauf der fünf Trockenzyklen.

Desinfektionsverfahren: 80°C trockene Hitze

Vorbereitung

Wenn Sie Masken unterschiedlicher Träger gleichzeitig im Backofen aufbereiten, sind diese für jede Person eindeutig an den Haltebändern zu kennzeichnen (z. B. farbige Markierung oder Transparentklebeband mit Beschriftung). Hängen Sie diese nun an einem Platz auf, an welchem nichts Weiteres hängt und keine andere Person mit der Maske in Berührung kommt. Vor der Desinfektion im Ofen durch Hitze, muss die Maske mindestens bis zum nächsten Tag an der Luft trocknen!

⇒ Wichtiger Hinweis

Probemessungen in verschiedenen Backöfen zeigen bei der Einstellung von 80°C zeitliche Temperaturschwankungen zwischen 65°C und 135°C. Daher ist vor der Anwendung die richtige Temperatureinstellung für eine mittlere Temperatur von 80°C mit einem Braten- bzw. Backofenthermometer zu ermitteln (Temperaturen von über 100°C sind auch kurzfristig nicht zu überschreiten).

Trocknen im Ofen bei 80°C bei Ober- und Unterhitze

Mit dem Verfahren “Trockene Hitze 80°C für 60 Minuten” kann SARS-CoV-2 vollständig inaktiviert werden. Außerhalb des Backofens ist das saubere Backofenrost/Gitter mit Backpapier zu belegen. Legen Sie die trockene Maske und ein Braten- bzw. Backofenthermometer auf das Backpapier, belassen es aber noch außerhalb des Ofens. Stellen Sie den Backofen auf 80°C Ober- und Unterhitze (es ist nicht bekannt, ob sich bei Umluft/Heißluft Erreger von der Maske lösen können) ein.

Nach der Vorheizzeit schieben Sie das Rost samt Maske(n) in den Ofen. Achten Sie auf ausreichend Abstand der Masken zu Ober- und Unterboden des Ofens (ca. 10 cm; kleine Öfen sind ungeeignet). Belassen Sie die FFP2-Maske 60 Minuten im geschlossenen Ofen, öffnen Sie diesen bitte nicht zwischendurch. Stellen Sie den Ofen nach 60 Minuten ab und lassen die Maske anschließend auf dem Rost außerhalb des Backofens abkühlen. Die Maske sollte auf diese Art nur fünf Mal wieder aufbereitet und dann im Hausmüll entsorgt werden.

Aufgrund der unerwartet großen Temperaturschwankungen untersuchen wir derzeit alternative Methoden zur Behandlung der Masken mit “Haushaltsmitteln”. Sobald verlässliche Ergebnisse vorliegen, werden wir diesen Leitfaden aktualisieren.

  • Die FFP2-Maske vor der Ofentrocknung mindestens bis zum nächsten Tag an der Luft trocknen lassen.
  • Mit Hilfe eines “Bratenthermometers” ist die richtige Einstellung für 80°C zu ermitteln.
  • Nicht unbeobachtet lassen. Nach jeder Behandlung ist die Maske auf sichtbare Schäden und Funktion der Haltebänder zu prüfen.

Mehr Informationen bekommen Sie hier.

 

© FH Münster/PSM, Foto: Systembild für Tragen FFP2- Maske © IStock