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Verstecken hinter Inzidenzwerten ersetzt keine politischen Entscheidungen

Veröffentlicht von PSM.Media

Schluss mit dem Inzidenz-Irrsinn – Zu Corona-Regeln und den Schulschließungen

Cottbus- Lehrer möchte man derzeit nun wirklich nicht sein. Erst legt die Brandenburger Landesregierung am Wochenende fest, dass Schulen ab einer Corona-Inzidenz von 200 in den jeweiligen Landkreisen schließen sollen. Daraufhin beginnen die Pädagogen in Spree-Neiße hektisch, ihren Unterricht für die wenigen verbleibenden Tage umzustellen.

Und dann “überrascht” der Landkreis am Montagmorgen mit einer Inzidenz, die mal eben um über 60 Punkte gefallen ist und deshalb wieder unter der 200-Marke liegt. Also bleiben die Schulen weiter auf, zumindest für diese Woche. Alles wieder auf Anfang. Denn erst, wenn die Inzidenz an drei hintereinander folgenden Tagen über 200 liegt und die Behörde dies am nächsten Tag vermeldet, erst dann werden im Landkreis Schulen und Kitas für 14 Tage geschlossen.

Klingt auf dem Papier alles schön und gut. Aber was hat das bitte mit der Realität zu tun? In SPN ist die Pandemie ja nicht plötzlich beendet, nur, weil das lokale Gesundheitsamt an einem Montag mal mehr Fälle meldet, am nächsten fast keine. Ähnlich in Cottbus, wo die offiziellen Zahlen seit Tagen knapp unter der 200 kratzen. Die Intensivstationen sind trotzdem voll, das Virus breitet sich weiter aus. Wer ernsthaft die Pandemie bekämpfen und Menschenleben retten will, kann sich nicht mit solchem Rumeiern aufhalten. Schulen und Kitas müssen jetzt schließen – so schwierig das auch für viele Eltern zu organisieren ist. Das Verstecken hinter Inzidenzwerten ersetzt keine politischen Entscheidungen.

 

Lausitzer Rundschau, Foto: Systembild für Kinder in der Schule © IStock