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In Baumärkten wird es teurer

Veröffentlicht von PSM.Media

Obi, Bauhaus, Toom, Hornbach und Co.: Preis-Explosion droht!

Nach dem Boom folgt die Ernüchterung: Bau- und Gartenmärkte in Deutschland kämpfen im Frühling 2021 mit einem massiven Umsatzrückgang. Viele Produkte sollen indes merklich teurer werden

Berlin- Deutschland sei zu Beginn des Pandemie-Jahres 2021 „zunehmend von Zermürbung, Aggressivität und Hoffnungslosigkeit geprägt“,„Das stillgelegte Leben im Lockdown halten die meisten Menschen nur aus, indem sie tätig werden.“ Mit Hämmern, Schrauben und Materialien aus dem Baumarkt würden Wohnung und Garten Langeweile im Pandemie-Alltag entgegenwirken.

Die Baumärkte in Deutschland gehörten im Corona-Jahr 2020 zu den Gewinnern der Krise. Denn viele Bundesbürger nutzen die Pandemie, um die eigenen vier Wände oder den Garten zu verschönern. Doch jetzt drohen dort Preiserhöhungen bei vielen Produkten. “Wir werden sicher nicht darum herumkommen, Preismaßnahmen vorzunehmen”, sagte der Hauptgeschäftsführer des Handelsverbandes Heimwerken, Bauen und Garten (BHB), Peter Wüst. Lieferanten hätten auf breiter Front Preiserhöhungen angekündigt. Betroffen sind laut BHB Holz und Baustoffe ebenso wie Importprodukte aus Ostasien, bei denen sich gestiegene Logistikkosten auswirken.

Ohnehin scheint der gute Lauf, den die Bau- und Gartenfachmärkte zuletzt hatten, im Moment unterbrochen. Durch den aktuellen Lockdown seien die Umsätze bereits im ersten Quartal um rund 50 Prozent eingebrochen, berichtete Wüst. Ein Umsatzrückgang auch im gesamten Jahr 2021 scheine damit unvermeidlich. Das Problem: Während Baumärkte im ersten Lockdown weitgehend geöffnet bleiben durften, gelten sie aktuell nicht mehr als systemrelevant. Damit unterliegen sie den gleichen Beschränkungen wie etwa der Modehandel.

“Die Politik in Deutschland nimmt gerade dumme und ignorante Positionen ein”, zitiert die “Welt” den BHB-Chef. Weltweit hätten Regierungen verstanden, wie wichtig Baumärkte seien. In Deutschland müssen sie aber geschlossen bleiben. “Unsere Branche versorgt Menschen mit notwendigen Reparaturmitteln sowie mit Millionen von Produkten für Haus, Garten und Freizeit”, so Wüst. “Dadurch können sich die Verbraucher daheim wohlfühlen. Dann ertragen sie den Lockdown leichter und bleiben wirklich in den eigenen Wänden und Gärten.”

Das Corona-Jahr 2020 hatte der Do-it-yourself-Branche noch bis dahin unbekannte Wachstumsraten beschert. Die Umsätze stiegen um rund 14 Prozent auf gut 22 Milliarden Euro. Gefragt war in der Pandemie alles, was helfen konnte, den erzwungenen Aufenthalt in den eigenen vier Wänden angenehmer zu machen und den eigenen Garten aufzuhübschen. Vor allem Farben und Malzubehör sowie Gartenausstattung verkauften sich so gut wie nie zuvor.

Nicht nur das Homeoffice sei aufgerüstet worden, betonte der Sprecher des BHB-Vorstandes und Obi-Geschäftsführer Peter Tepaß. Viele hätten im Lockdown daheim auch ein eigenes Fitnessstudio oder ein privates Spa eingebaut und im Garten Outdoor-Küchen installiert. An Geld mangelte es nicht. Schließlich mussten viele Reisen und Restaurantbesuche ausfallen.

 

DPA/PSM, Foto: In Baumärkten wird es teurer © IStock