Ein Ende der Pandemie ist nicht in Sicht
Berlin. Die Inzidenzen sinken, immer mehr wird gelockert und das Impfen schreitet voran. Die Nachrichten, die Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) und RKI-Chef Lothar Wieler verkünden, gestalten sich also immer positiver. Jetzt soll auch die Forschung mehr gefördert werden, darüber spricht heute Forschungssministerin Anja Karliczek (CDU) in der wöchentlichen Bundespressekonferenz.
Update vom 12, Mai, 11.56 Uhr: Die Corona-PK in Berlin neigt sich dem Ende zu. Was Spahn als erstes verkündete: Dass im Zuge rückläufiger Corona-Zahlen die Bundesregierung das Reisen in Europa erleichtert. Das Wichtigste aus der an diesem Mittwoch vom Bundeskabinett gebilligten Einreiseverordnung:
- Eltern müssen beim Reisen geimpft sein, Kinder nicht.
- Geimpfte/Genesene brauchen bei Einreisen nach Deutschland keinen negativen Test mehr und müssen auch nicht mehr in Quarantäne. – außer, sie kommen aus einem Virusvariantengebiet.
- Alle anderen Personengruppen können sich freitesten, wenn sie aus einem Risikogebiet einreisen: Entweder mit einem höchstens 48 Stunden zurückliegendem Antigentest oder einem PCR-Test, der nicht älter ist als 72 Stunden ist.
Update vom 12. Mai, 11.55 Uhr: Jetzt das Thema Biontech-Impfungen für Kinder (siehe Erstmeldung). Ist der „Zeitplan Sommerferien“ zu ambitioniert? Die Kinder- und Jugendärzte müssten in die Kampagne natürlich einbezogen werden, und „das war nie anders gedacht“, antwortet Spahn.
Mit den Bundesländern sei vereinbart, sich jetzt Gedanken zu machen, wie das Impfangebot – im Falle einer Zulassung – „bis Ende der Sommerferien“ umgesetzt werden könne. Das die in den Ländern zu unterschiedlichen Zeiten enden, sei ihm bewusst, betont Spahn. Er sei aber optimistisch, das dies gelingen kann.
Corona-Krise: Spahn will bei digitalem Impfpass keine nur nationale Lösung
Update vom 12. Mai, 11.35 Uhr: Spahn will beim digitalen Impfpass keine nationale Lösung. Wichtig sei ein europäisch und weltweit vernetzter Pass, statt einer Lösung nur für Deutschland. Einen digitalen Impfpass zu entwickeln, der in der ganzen EU kompatibel ist, „wenn uns das gelingt, würden wir einen Weltmaßstab setzen“, glaubt Spahn.
Update vom 12. Mai, 11..33 Uhr: Das mächtigste Werkzeug sei die Impfung, „keine Frage“, fährt Wieler fort. „Aber eben auch Kontakte reduzieren, Abstand halten, Maske tragen, lüften. Bitte nehmen Sie Testangebote wahr.“ Bis man auf Maßnahmen „weitgehend“ verzichten könne, müsse die Anzahl der Immunen in der Bevölkerung bei „deutlich über 80 Prozent“ liegen. „Wir möchten die nicht erreichen, indem wir uns infizieren. Wir möchten, dass das durch Impfung geschieht“, appelliert der RKI-Chef. „Das wird noch einige Zeit dauern.“
RKI-Chef zur Corona-Lage in Deutschland: „Sind auf einem guten Weg“
Update vom 12. Mai, 11.29: „Wir sind auf einem guten Weg“, meint auch Wieler. Die Corona-Zahlen gingen in allen Altersgruppen und Bundesländern zurück. Vollständig geimpft seien 10 Prozent der Bürger. Bei Schulkindern und jungen Erwachsenen beobachte das RKI die höchsten Inzidenzen von etwa 150. Außerdem mahnt Wieler: „Pro Woche versterben in unserem Land weiter mehr als 1000 Menschen an Covid-19“. Aber die Situation auf den Intensivstationen könne sich bei gemeinsamer Anstrengung in den kommenden Wochen entspannen.
Update vom 12. Mai, 11.22: Sinkende Corona-Zahlen, weniger Covid-19-Tote – wie ist der Ausblick für den Sommer? „Alles geht in die richtige Richtung“, so Spahn. „Aber wir haben aktuell Lockerungen bei Inzidenzen, wo andere Länder noch nicht lockern.“ Die Frage, wie Juli und August werden, entscheide sich „nicht heute“. Bei steigenden Inzidenzen müssten wieder Maßnahmen ergriffen werden.
Einreise-Regeln nach Deutschland: Spahn mit wichtiger Neuerung
Update vom 12. Mai, 11.20 Uhr: „Eine wichtige Neuerung“ hat Spahn in der PK. Bei der Einreise nach Deutschland aus Risikogebieten könne nun durch eine Testung die Quarantäne abgekürzt werden, und zwar direkt nach der Einreise. Das Kabinett habe eben eine einheitliche Einreiseverordnung beschlossen.
Update vom 12. Mai, 11.16 Uhr: Die Entwicklung von Medikamenten könne von kleineren Unternehmen nicht allein getragen werden, erläutert Karliczek. „Deshalb haben wir die 300 Millionen im Gepäck.“ Herstellungskapazitäten bereit zu haben, „das haben wir ja bei den Impfstoffen gesehen“, sei eine Herausforderung, meint sie.
„Ich will die Erwartungshaltung, dass wir morgen Medikamente haben, etwas dämpfen“, sagt sie zum Schluss ihres Redebeitrags zur Forschungsförderung. Die Entwicklung dauere teils Jahrzehnte. Je nach Schwere müsse es verschiedene Therapien und Ansätze geben. „Und deswegen ist es auch gut, dass wir so vielfältig in die Förderung einsteigen“, übergibt sie das Wort an Spahn.
Karliczek in Corona-PK mit Spahn und Wieler: „Forschungsförderung hat sich ausgezahlt“
Update vom 12. Mai, 11.07 Uhr: Karliczek hat als erste das Wort in der PK mit Spahn und Wieler. Sie beginnt mit der sinkenden Inzidenz, sagt aber auch: „Die Pandemie ist eben nicht vorbei und die Folgen werden uns eine Weile beschäftigen.“ Doch man sei schon weit gekommen. „Das sage ich als Forschungsministerin nicht ohne Stolz, das ist ein Verdienst der Wissenschaft.“ Sie dankt vor allem Biontech für den ersten in der EU zugelassenen Impfstoff. „Sie haben Epochales geleistet.“
„Jeder Cent an Forschungsförderung hat sich ausgezahlt.“ Jetzt gehe es um Medikamente gegen Covid-19 „um der Pandemie in den nächsten Jahren den Schrecken zu nehmen“. Bei nicht allen Geimpften wird ein vollständiger Schutz gegen Erkrankungen erreicht werden, und nicht jeder wolle geimpft werden.
dpa/psm/presse.online, Foto: Screenshot Pandemie Spahn und Wieler äußern sich zur aktuellen Corona-Lage – Video © PSM.Media