Ökostrom deckt 43 Prozent des Stromverbrauchs – weniger als 2020
Im letzten Jahr erreichte die Versorgung aus Ökostrom Rekordwerte. Doch jetzt geht die Versorgung aus erneuerbaren Energiequellen wieder zurück.
Verglichen mit dem Vorjahreszeitraum wurde 2021 weniger Ökostrom aus Windenergie erzeugt. Grund dafür war das weniger windreiche Wetter im ersten Halbjahr. Dennoch liegt Windenergie vor Kohle bei der Stromproduktion.
Berlin. Wie der Netzbetreiber Tennet mitteilte, ging der Windenergieanteil an der deutschen Stromerzeugung im ersten Halbjahr 2021 zurück. Insgesamt sank der Anteil der Windenergie, die Offshore in der Nordsee produziert wurde um 16 Prozent auf 9,67 Terawattstunden (TWh). Dabei handelt es sich allerdings nur um den Anteil, den Tennet überträgt. Der Ökostrom, der in Windkraftanlagen in der Ostsee produziert wurde, ging ebenfalls um 17,5 Prozent zurück.
Insgesamt lag der Stromertrag aus Windenergie, der in Nord- und Ostsee erzeugt wurde bei 11,5 Terawattstunden. Mit dem Onshore-Windstrom kam Deutschland damit im ersten Halbjahr insgesamt auf einen Wert von 58,15 TWh. Laut Netzbetreiber Tennet verschiebt windarmes Wetter die Ökostrom-Produktion vom Land aufs Meer. Offshore wird demnach doppelt so viel Windenergie erzeugt als Onshore. Auf See könnten die Flauten auf Land kompensiert werden. Das Problem ist, dass der Offshore-Ausbau seit Jahren stagniert. Die Leistung der Windkraftanlagen in der Nordsee liegt bei 6,68 Gigawatt. Zum ersten Mal seit Jahren wird es 2021 keine neuen Windenergieanlagen auf See geben. Laut Klimaziel der Bundesregierung soll die Windenergie-Leistung bis 2040 auf 40 Gigawatt wachsen. Um den Ausstieg aus Kohle und Atomstrom zu kompensieren, muss der Ausbau der Windenergie deutlich an Fahrt aufnehmen. Nicht zuletzt, nach der neuen Berechnung des Strombedarfs durch Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier.
Check24 GmbH/PSM/Presse.Online, Foto: Systembild: Weniger Ökostrom aus Windenergie © IStock