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Afghanistan – Italiens Präsident fordert gemeinsame EU-Außenpolitik

Veröffentlicht von PSM.Media

Mattarella: Gemeinsames Management des Migrationsphänomens oder wir werden überwältigt

Mattarella erklärte, dass “ein kollaborativer Dialog mit anderen Teilen der Welt erforderlich ist, um dieses Migrationsphänomen gemeinsam zu meistern”, da “nur eine gemeinsame Politik der Einwanderungssteuerung uns davor bewahren kann, von einem unkontrollierbaren Phänomen überwältigt zu werden”. Dann fügte er hinzu: “Europa muss sich mit Instrumenten der Gemeinsamen Außen- und Verteidigungspolitik ausrüsten”.

Rom. Der italienische Präsident Sergio Mattarella hat am Sonntag Kritik an jenen europäischen Politikern geübt, die zwar Solidarität gegenüber der afghanischen Bevölkerung ausdrücken, aber keine Flüchtlinge aufnehmen wollen. Damit übte er indirekt auch Kritik an Österreich. „Diese Haltung entspricht nicht den Werten der Union“, warnte Mattarella anlässlich des 80. Jahrestags des sogenannten „Manifests von Ventotene“, das zu einer der Gründungsschriften der EU wurde.

„Wir müssen einen kooperativen Dialog mit anderen Teilen der Welt fördern, um das Phänomen der Migration gemeinsam zu regeln. Denn nur eine gemeinsame Einwanderungspolitik kann uns davor bewahren, von diesem unkontrollierbaren Phänomen überrollt zu werden“, sagte Mattarella.

„Die Ereignisse in Afghanistan haben deutlich gemacht, dass die Europäische Union nicht in der Lage ist, etwas zu bewirken. Es ist wichtig, unverzüglich eine gemeinsame Außen- und Verteidigungspolitik zu entwickeln. Die NATO ist zwar wichtig, aber die Europäische Union muss heute in der Außen- und Verteidigungspolitik eine größere Präsenz zeigen. Diese Perspektive ist auch für die USA von Bedeutung“, sagte der italienische Staatschef.

 

APA/Presse.Online, Foto: Der Besuch von Präsident Sergio Mattarella in Ventotene © Ansa