Virologe Klaus Stöhr: Ich kann Drostens Warnung nicht nachvollziehen
Kölm. Der Virologe Klaus Stöhr kritisiert Christian Drostens Warnung vor einer “gesellschaftlichen Notsituation” und “erneut bis zu 100.000 Corona-Toten”: “Ich kann Drostens Warnung nicht nachvollziehen. Es gibt keine Zahlen und Fakten, die das auch nur annähernd belegen”, sagt Stöhr im Podcast “Die Wochentester” von “Kölner Stadt-Anzeiger” und “RedaktionsNetzwerk Deutschland” im Gespräch mit Wolfgang Bosbach und Gast-Moderator Hans-Ulrich Jörges. Er fügt hinzu: “In meiner Wahrnehmung geht das sehr weit an der Realität vorbei. Und man verunsichert Menschen.” Allerdings geht auch Stöhr, der von 1991 bis 2006 in führenden Positionen bei der Weltgesundheitsorganisation WHO war, unter anderem als Leiter des globalen Influenza-Überwachungsprogramms, von einer gewaltigen Herausforderung aus: “Der Winter wird hart, was die Zahl der Fälle betrifft. Aber: Es ist immer noch nicht angekommen, dass die Pandemie erst dann vorbei ist, wenn sich alle infiziert haben.” Eine Impfpflicht für alle hält Stöhr in Deutschland gegenwärtig für “nicht vernünftig”. Auch sei es ein Fehler, Ungeimpfte zu stigmatisieren. “Aber wir müssen das Boostern zu den Menschen bringen.”
Die Aussagen von Klaus Stöhr hören Sie im Podcast “Bosbach & Rach – Die Wochentester” auf ksta.de/wochentester und rnd.de. Der Podcast mit Wolfgang Bosbach und Christian Rach ist außerdem abrufbar über Apple Podcasts, Spotify, Amazon Music, Audio Now, Deezer und Podimo
Kölner Stadt-Anzeiger/Presse.Omline, Foto: Virologe Klaus Stöhr © teutopress / imago images