Guatemala: Kinder und Eltern sollen sich wieder in die Arme schließen können
USA. Guatemalas Regierung will rund 2000 Kinder mit ihren in die USA ausgewanderten Eltern vereinen und auf diese Weise vermeiden, dass die Kinder ihr Schicksal Schleppern anvertrauen. Guatemaltekische Minderjährige, deren Eltern sich in den USA aufhielten, hätten das Recht, legal in das Land zu gelangen und bräuchten keinen Schlepper zu bezahlen, sagte Präsident Alejandro Giammattei am Sonntag (Ortszeit) in einem Fernsehinterview.
Vor wenigen Tagen waren mehr als 50 Migranten auf dem Weg in die USA bei einem Lkw-Unglück in Mexiko ums Leben gekommen, die meisten der Opfer stammten aus Guatemala. Giammattei machte Schlepper für das Unglück verantwortlich und kündigte härtere Strafen an.
In den kommenden Wochen sollten rund 2000 minderjährige Kinder von in die USA übergesiedelten Guatemalteken gesucht werden, sagte der Präsident. Die Liste der Betroffenen werde mit den US-Behörden abgestimmt. Die gleichen Flugzeuge, mit denen Guatemalteken aus den USA in ihre Heimat abgeschoben würden, könnten „die Kinder mitnehmen, damit sie mit ihren Eltern wiedervereint werden“.
2019 waren mehr als 54.000 Menschen aus den USA nach Guatemala abgeschoben worden. Im vergangenen Jahr ging die Zahl wegen der Corona-Pandemie auf rund 21.000 zurück. Jedes Jahr machen sich tausende Menschen aus dem von Armut und Gewalt geprägten Guatemala auf den Weg in die USA.
AFP, Foto: Kinder und Eltern sollen sich wieder in die Arme schließen können © IStock