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Lauterbach will Genesenen-Status nicht wieder verlängern

Veröffentlicht von PSM.Media

EU-Mitgliedstaaten einigten sich auf eine sechsmonatige Gültigkeit des Genesenen-Status

Lauterbach will dagegen den verkürzten Status europaweit umsetzen. Im Bundestag gilt weiter eine sechsmonatige Gültigkeit.

Es wird eng für Gesundheitsminister Karl Lauterbach. Sein offensichtlich willkürliches Vorgehen beim Kürzen des Genesenenstatus von sechs auf drei Monate trotz eines anderslautenden EU-Beschlusses kommt nicht gut an – echte Konsequenzen gibt es aber (noch) keine.

Berlin. Die nächste Episode in der Diskussion um den Genesenen-Status steht an. Nun will Gesundheitsminister Karl Lauterbach zum Gegenschlag ausholen. Im ZDF-„heute journal“ verteidigte er nicht nur die Drei-Monats-Frist, sondern kündigte auch an, sich auch für die Umsetzung dieser auf EU-Ebene einzusetzen. „Wir werden in Kürze erneut versuchen, die drei Monate auch auf europäischer Ebene umzusetzen“, so Lauterbach und erklärte: „Nach drei Monaten kann sich derjenige, der schon mit der Delta-Variante infiziert war, erneut mit der Omikron-Variante infizieren. Somit sind die drei Monate wissenschaftlich richtig“.

Erst am Dienstag hatte die EU beschlossen, dass der Genesenen-Status sechs Monate gültig sein sollte – dabei handelt es sich aber nur um eine Empfehlung. Vor knapp einer Woche hatte das RKI in Deutschland die Frist auf drei Monate verkürzt.

Das Gesundheitsministerium will die Verkürzung der Gültigkeit des Genesenenstatus‘ nicht zurücknehmen – trotz eines anderslautenden EU-Beschlusses. Bayerns Ministerpräsident schaltete sich nun mit deutlichen Worten in die Debatte ein: „Noch mehr Verwirrung um den Genesenen-Status“, kommentierte er die EU-Entscheidung via Twitter. „Dieser nationale Alleingang ist höchst widersprüchlich und sorgt für Verunsicherung“, so Söder weiter. Der Ministerpräsident plädiert mit deutlichen Worten dafür, dass der „Status (…) in Deutschland wieder sechs Monate gelten“ sollte.

Erst vor kurzem hat das RKI die Gültigkeit des Genesen-Status auf drei Monate herabgesetzt, am Dienstag war dann die Verwirrung komplett: die EU weicht von der deutschen Regelung ab und erklärt, dass das Genesenen-Zertifikat sechs Monate gültig sein soll. Doch trotz EU-Beschluss will Gesundheitsminister Karl Lauterbach nicht zurückrudern. Wie der Business Insider berichtet, soll das Ministerium auf Anfrage erklärt haben, den Genesenen-Status nicht wieder verlängern zu wollen.

So habe ein Sprecher erklärt, dass sich die EU nicht auf sechs Monate Gültigkeitsdauer sondern auf eine Obergrenze von sechs Monaten geeinigt habe. Deutschland befinde sich demnach mit den drei Monaten in diesem Rahmen. Laut Bundesgesundheitsministerium seien unterschiedliche Corona-Regeln in Europa keine Seltenheit, da sich die unterschiedlichen Länder auch in unterschiedlichen Phasen der Pandemie befinden würden. Wie der Sprecher demnach weiter erklärt, sei auch nicht ausgeschlossen, dass andere EU-Länder den Genesenen-Status ebenfalls noch verkürzen würden.

 

Business Insider/DPA/ZDF/PSM.Media/Presse.Online. Foto: Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach © www.globallookpress.com