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USA töten Anführer des neu erstarkten IS

Veröffentlicht von PSM.Media

Dschihadisten haben sich in Syrien neu formiert und attackierten Haftanstalt. Washington schlägt zurück

Das US-Militär hat nach Angaben des Weißen Hauses bei einem Einsatz im Nordwesten Syriens den Anführer der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) getötet.

Washinton. „Wir haben Abu Ibrahim al-Haschimi al-Kuraschi vom Schlachtfeld genommen – den Anführer von ISIS“, so Biden. Er verwendete dabei die in den USA übliche Bezeichnung für den IS. Biden, der auch der Oberkommandeur der US-Streitkräfte ist, sagte, alle Soldaten seien sicher von dem Einsatz zurückgekehrt. Der Einsatz habe dem Schutz der Bürger der Vereinigten Staaten und der Verbündeten gedient.

Haschimi war nach dem Tod von IS-Anführer Abu Bakr al-Bagdadi bei einem US-Militäreinsatz im Oktober 2019 zum neuen Anführer der Miliz ernannt worden. Die US-Regierung veröffentlichte auf Twitter ein Foto, das Biden und Vizepräsidentin Kamala Harris den Angaben zufolge dabei zeigte, wie sie den „Anti-Terror-Einsatz“ mitverfolgten.

USA: Hat sich mit Familie in die Luft gesprengt

Nach Angaben eines US-Regierungsvertreters sprengte sich der IS-Anführer während des US-Einsatzes selbst in die Luft. Er habe dabei auch Teile seiner Familie getötet, „darunter Frauen und Kinder“.

 

 

Ein Aktivist in der Region sagte der dpa, dass der IS-Anführer verdächtigt werde, Drahtzieher des schweren Anschlags auf ein Gefängnis im Nordosten Syriens zu sein. Dabei wurden in der Stadt al-Hassaka Ende Jänner mehr als 300 Menschen getötet. Der Angriff galt als der schwerste seit vielen Jahren. Beobachter befürchteten ein Wiedererstarken der Dschihadisten.

Ziele nördlich von Idlib bombardiert

Nach syrischen Angaben kamen mehrere Zivilisten ums Leben. Die für gewöhnlich gut informierte oppositionsnahe Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit Sitz in Großbritannien berichtete am Donnerstag, dass 13 Zivilisten bei schweren Gefechten im Nordwesten zwischen der von den USA angeführten Koalition und Terroristen getötet worden seien, darunter auch vier Kinder.

Die Militärkoalition habe zudem Ziele nördlich der Region Idlib bombardiert, hieß es weiter. Die Gefechte dauerten bis in die Nacht an. Die Angaben der Beobachtungsstelle können nicht oder kaum überprüft werden, manchmal kommen Bestätigungen später von anderen Stellen wie dem US-Militär.

Augenzeugen: Stundenlange Gefechte um Haus

Anrainer und Anrainerinnen berichteten einem dpa-Fotografen an Ort und Stelle, die Gefechte rund um ein Haus hätten gut drei Stunden gedauert. Das Ziel befand sich nur wenige Kilometer vom Ort entfernt, an dem US-Spezialkräfte im Herbst 2019 Bagdadi bei einem Einsatz getötet hatten.

Das US-Verteidigungsministerium bestätigte eine Anti-Terror-Mission mit Spezialkräften der US-Armee. „Die Mission war erfolgreich“, hieß es in einer Mitteilung am Donnerstag. Weitere Details nannte das Pentagon nicht. Dem Vernehmen nach dürfte es sich um die Tötung des IS-Anführers gehandelt haben.

IS weiterhin in Syrien und Irak aktiv

Im Bürgerkriegsland Syrien kämpft eine Militärkoalition unter Führung der USA gegen die IS-Terrormiliz. Der IS hatte im Sommer 2014 große Gebiete im Norden des Irak in seine Gewalt gebracht. Kurz darauf riefen die Dschihadisten ein Kalifat aus, zu dem auch Regionen im Nachbarland Syrien gehörten. Militärisch wurde die Terrormiliz im März 2019 besiegt, ist jedoch weiter in beiden Ländern aktiv und verübt immer wieder Anschläge. Auch in Afghanistan ist ein Ableger des IS aktiv.

 

apa/dpa, Foto: Systembild © IStock