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S-Bahn-Unfall bei München wirft neue Fragen auf

Veröffentlicht von PSM.Media

München: Ermittler gehen nach S-Bahn-Unglück von menschlichem Versagen aus

München. Der S-Bahn-Unfall in Schäftlarn bei München wirft neue Fragen auf. Laut eines Berichts der „Süddeutschen Zeitung“ war die Strecke im fraglichen Abschnitt mit einem elektronischen Sicherungssystem im Rahmen der Punktförmigen Zugbeeinflussung (PZB) ausgestattet. Die Technik ermöglicht es, den Zugverkehr zu überwachen und Züge auch automatisch zu bremsen.

Die Zeitung schreibt unter Berufung auf Ermittlungskreise, dass das System in der Unfallsituation angeschlagen und einen Zug gebremst habe. Bei dem System überwachen Sensoren die Strecke. Fährt ein Zug in einem Bereich ein, der nicht freigegeben ist, wird die Technik automatisch aktiv.

Dies sei auf der eingleisigen S-Bahn-Strecke passiert, heißt es in den Kreisen weiter. Wie es dennoch zu der Kollision kommen konnte, ist bislang offen. Die Bahn äußerte sich unter Verweis auf die Ermittlungen nicht zu den Angaben.

Bei dem Unglück am Montag war eine Person ums Leben gekommen, mindestens 18 Personen wurden Polizeiangaben zufolge verletzt.

Ermittler gehen nach S-Bahn-Unglück von menschlichem Versagen aus

Nach dem Zusammenstoß von zwei S-Bahnen südlich von München gehen die Ermittler wohl von menschlichem Versagen aus. Die „Bild“ berichtet, dass einer der Lokführer angeblich trotz roten Halte-Signals losgefahren sei. Danach soll der Fahrer nach einer Notbremsung ohne Rücksprache losgefahren sein.

„Für technisches Problem gibt es derzeit keinerlei Anzeichen“, sagte Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) derselben Zeitung. Bei dem Unglück am Montagnachmittag war ein 24-jähriger Mann aus Afghanistan getötet worden, 18 Menschen wurden zum Teil schwer verletzt. Gegen 16:40 Uhr waren zwei S-Bahnen nördlich des Bahnhofes Ebenhausen-Schäftlarn frontal zusammengestoßen.

Insgesamt sollen sich in beiden Zügen etwa 95 Personen befunden haben, darunter viele Schüler. Laut Medienberichten soll es aber an der Strecke auch tagsüber schon Störungen an Bahnübergängen gegeben haben. Die Stecke ist an der Unglücksstelle eingleisig.

Der Bayerische Rundfunk berichtete, erst im August sei es in der Nähe der heutigen Unfallstelle zu einem gefährlichen Zwischenfall gekommen: Zwei S-Bahnen seinen bei Icking aufeinander zugefahren, beide Lokführer hätten aber gerade noch rechtzeitig bremsen können.

 

dts, Foto:S-Bahn-Unfall bei München wirft neue Fragen auf © IStock