Hakle ist insolvent
Industrie warnt vor Versorgungsengpässen
Jetzt drohen neue Engpässe in Sachen Klopapier. Das Problem ist dieses Mal aber nicht die Corona-Pandemie, sondern die Gaskrise, ausgelöst durch den Krieg in der Ukraine. “Im Hygienepapier-Produktionsprozess sind wir besonders auf Gas angewiesen. Bei einem Wegfall können wir die Versorgungssicherheit nicht mehr gewährleisten”, sagt Martin Krengel, Vizepräsident des Verbandes “Die Papierindustrie”.
Wie viel Klopapier verbraucht ein Mensch?
Und das wäre ein Problem, denn jeder Bundesbürger verbraucht im Schnitt pro Jahr zwischen zehn und 15 Kilogramm Toilettenpapier. In seinem ganzen Leben sind es mehr als 3.600 Rollen.
750.000 Tonnen Toilettenpapier werden insgesamt in Deutschland pro Jahr produziert. Das entspricht 3,4 Prozent der gesamten Papierproduktion. “Toilettenpapier ist nicht nur für die private Hygiene wichtig”, so Krengel. “Es ist auch am Arbeitsplatz und in öffentlichen Einrichtungen wie Krankenhäusern, Pflegeheimen und Flughäfen unverzichtbar.”
Toilette und Toilettenpapier mit eigenen Tagen
Etwa drei Jahre seines Lebens hockt der Bundesbürger auf dem stillen Örtchen. Der “Welttoilettentag” macht jährlich am 19. November darauf aufmerksam, dass mehr als 40 Prozent der Weltbevölkerung keine ausreichenden Sanitäreinrichtungen zur Verfügung haben.
Der “Internationale Tag des Toilettenpapiers” erinnert dagegen daran, dass Joseph Cayetty in den USA im Jahr 1857 das erste Papier produzierte, das speziell als Toilettenpapier industriell hergestellt wurde.
Neben Hakle hatten zuletzt auch andere Hersteller für Toilettenpapier über hohe Produktionskosten geklagt. Diese geben inzwischen immer mehr Produzenten an die Endverbraucher weiter. Eine durchschnittliche Packung dreilagiges Toilettenpapier mit acht Rollen, das Anfang des Jahres noch 3,95 gekostet hatte, wird vielerorts inzwischen für fast 6,00 Euro angeboten.
DFV/DPA/PSM, Foto: Toilettenpapier Engpass © IStock