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IWF senkt Wachstumsprognose für Deutschland

Veröffentlicht von PSM.Media

Hohe Inflation, niedriges Wachstum – Deutschland steht vor schweren Zeiten

Berlin. Die deutsche Wirtschaft rutscht immer tiefer in die Krise. Unter dem Druck dramatisch steigender Energiekosten und anderer ungünstiger Rahmenbedingungen sind allein in diesem Jahr tausende Unternehmen insolvent gegangen. Jahrelang galt Deutschland als eines der Kraftzentren der globalen Wirtschaft, nun ist es eher ein Sorgenkind.

Angesichts der anhaltenden Energiekrise rechnet die Bundesregierung nun auch offiziell mit einer Rezession in Deutschland. Sie geht zudem davon aus, dass die Inflation trotz Gaspreisbremse mit acht Prozent in diesem und sieben Prozent im Jahr 2023 sehr hoch bleibt. Für 2024 rechnet die Regierung in Deutschland dann nur noch mit 2,4 Prozent Inflation. Das geht aus der Herbstprognose der Bundesregierung hervor, die Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Bündnis 90/Die Grünen) am Mittwoch vorstellte.

Die Regierung rechnet für dieses Jahr nur noch mit einem Wirtschaftswachstum von 1,4 Prozent. Im Jahr 2023 könne das Bruttoinlandsprodukt den Angaben zufolge dann sogar um 0,4 Prozent schrumpfen. Noch im April war die Regierung von einem Plus von 2,2 Prozent in diesem und 2,5 Prozent im kommenden Jahr ausgegangen. Sie korrigierte ihre Prognose damit deutlich nach unten.

“Wir erleben derzeit eine schwere Energiekrise, die sich immer mehr zu einer Wirtschafts- und Sozialkrise auswächst”, sagte Habeck. Hauptgrund für die düsteren Perspektiven seien die ausbleibenden Gaslieferungen aus Russland. Vor allem in energieintensiven Bereichen werde deshalb die Industrieproduktion gebremst, so der Grünen-Politiker. Diese Entwicklung macht sich zurzeit vor allem bei den Preisen für Energie, Rohstoffe und Lebensmittel bemerkbar, die zuletzt wieder deutlich gestiegen sind.

Um die Folgen der Energiekrise abzufedern, hatte die Bundesregierung am 6. Oktober ein Entlastungspaket mit einem Volumen von bis zu 200 Milliarden Euro beschlossen. Mit dem Rettungspaket sollen sowohl eine Strom- und Gaspreisbremse als auch Hilfen für Unternehmen finanziert werden. Energie müsse bezahlbar bleiben, forderte Habeck abschließend.

 

DPA/RT/PSM, Foto: Systembild © IStock