1056 Häftlinge in Deutschland kommen dieses Jahr zu Weihnachten frei
Berlin. Die Weihnachtsamnestie soll Häftlingen, die ohnehin rund um den Jahreswechsel entlassen werden, ein schönes Fest bescheren und ihnen ermöglichen, Hilfsangebote und Beratungsstellen zu nutzen, bevor diese in die Weihnachtspause gehen. Meist handelt es sich um Tage, die Häftlinge vorzeitig entlassen werden, nicht um Monate. Für eine Entlassung kommen nur Häftlinge in Frage, die im Gefängnis nicht negativ aufgefallen sind und keine langjährige Haftstrafe verbüßen mussten.
Die größte Zahl an Freigelassenen entfällt dabei auf das bevölkerungsreichste Bundesland Nordrhein-Westfalen, hier kamen 291 Häftlinge frei. In Berlin sind bereits mehr als 160 Straftäter dank der sogenannten Weihnachtsamnestie vorzeitig aus der Haft entlassen worden. Das teilte die Senatsjustizverwaltung auf Anfrage mit. Sie spricht von einem Sammelgnadenerweis.
So viele Gefangene kamen in den übrigen Bundesländern mindestens frei: Rheinland-Pfalz 88, Hessen 75, Sachsen 48, Niedersachsen 46, Brandenburg 40, Schleswig-Holstein 26, Hamburg 23, Sachsen-Anhalt 22, Mecklenburg-Vorpommern 16, Bremen 9, Thüringen 7, Saarland 5.
Die mindestens 1056 vorzeitig Freigelassenen in diesem Jahr bedeuten einen deutlichen Anstieg gegenüber 2021, als die Bundesländer nur etwas mehr als 800 Straftäter vorzeitig nach Hause ließen. Als einziges Bundesland beteiligt sich Bayern, wie in den Vorjahren, nicht an der sogenannten Weihnachtsamnestie.
DPA/PSM, Foto: Systembild für Weihnachtsamnestie © IStock