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Viele Jesiden erhalten kein Asyl mehr in Deutschland

Veröffentlicht von PSM.Media

Kritik von der Linken: Wir brauchen ein Bleiberecht

Berlin. Jesidische Flüchtlinge, die aus dem Irak nach Deutschland gekommen sind, bekommen immer seltener Schutz vor Abschiebung. Die Bundesregierung hat im vergangenen Jahr die Anerkennungsquote für jesidische Asylbewerber auf nur noch 6 Prozent gesenkt. Von 4706 Asylprüfungen des BAMF zu Jesiden aus dem Irak endeten 2420 mit einer Ablehnung. Das bedeutet, dass nur noch sehr wenige jesidische Flüchtlinge in Deutschland bleiben dürfen.

Die jesidische Gemeinde im Irak wird seit Jahren von der Terrormiliz ISIS verfolgt und unterdrückt. Viele Jesiden haben in Deutschland Schutz gesucht und sind hierher geflohen. Doch jetzt müssen sie befürchten, dass sie zurück in den Irak geschickt werden, wo sie weiterhin gefährdet sind.

Die Entscheidung der Bundesregierung, die Anerkennungsquote für jesidische Asylbewerber zu senken, hat Kritik von Menschenrechtsorganisationen und der Opposition ausgelöst. Sie fordern, dass die Bundesregierung die Situation der Jesiden im Irak ernster nimmt und ihnen den Schutz gewährt, den sie benötigen.

Die Expertin der Linken für Migration und Flucht, Clara Bünger, forderte eine Bleiberechtsregelung und sagte: “Ich fordere die Bundesregierung auf, sich an den einstimmigen Beschluss des Bundestags zu halten.”

Vor allem im Jahr 2014 hatten IS-Kämpfer in Nordsyrien und im Nordirak mindestens 5000 Angehörige der Religionsgemeinschaft der Jesiden systematisch ermordet und Tausende Kinder und Frauen vergewaltigt und versklavt.

 

PSM.Media, Foto: Systembild Viele Jesiden erhalten kein Asyl mehr in Deutschland © IStock