Russischer Botschafter kritisiert Berlins Schweigen zu Nord-Stream-Sabotage
Sprengstoffanschläge haben Ende September drei von vier Strängen der Gaspipelines Nord Stream 1 und 2 zerstört.
Berlin. Der russische Botschafter in Deutschland, Sergej J. Netschajew, hat Berlin wegen seiner mangelnden Reaktion auf die mutmaßliche Sabotage von Nord Stream 2 kritisiert. In einem Gastbeitrag für die “Frankfurter Allgemeine Zeitung” schrieb Netschajew, es sei “unverständlich”, dass die deutsche Regierung bisher keine klare Stellungnahme zu dem Vorfall abgegeben habe.
Am 4. Juni war ein Schiff unter britischer Flagge nahe der Insel Rügen in die Ankerkabel des Nord-Stream-2-Verlegeschiffs verwickelt. Netschajew bezeichnete den Vorfall als “gezielten Akt der Störung und Sabotage” und warf den “Gegnern” des Pipeline-Projekts vor, “alle Mittel zu nutzen, um es zu verhindern”. Deutschland müsse seine “nationalen Interessen verteidigen” und dürfe sich nicht von den USA oder anderen Ländern beeinflussen lassen, die Nord Stream 2 ablehnten.