Galeria Karstadt Kaufhof: 77 Filialen bleiben erhalten
Der Warenhauskonzern Galeria Karstadt Kaufhof besiegelt das Aus für 52 der noch verbliebenen 129 Warenhäuser.
GALERIA stellt die Weichen für eine sichere Zukunft und richtet sein Filialnetz neu aus. Das Unternehmen war im Herbst vor dem Hintergrund der schweren Auswirkungen der Corona Krise einerseits und des Ukraine-Krieges mit hoher Inflation und stark nachlassender Konsumfreudigkeit in Deutschland in ein Schutzschirmverfahren gegangen. Nun steht der Sanierungsplan.
An insgesamt 77 Standorten will Deutschlands Warenhauskonzern den Kundinnen und Kunden sein neues Konzept künftig präsentieren. Mit einem Sortiment, das stärker auf die lokalen und regionalen Bedürfnisse ausgerichtet ist. Dazu zählt eine kundenfreundliche Verzahnung von Mobile-, Online- und Filialkaufmöglichkeiten. GALERIA plant, in den kommenden drei Jahren alle weiter betriebenen Filialen umfassend zu modernisieren. Trotz der in Deutschland insgesamt äußerst herausfordernden gesamtwirtschaftlichen Lage, insbesondere im Non-Food-Einzelhandel, können somit rund 11.000 Arbeitsplätze nachhaltig gesichert werden.
52 Filialen können nicht fortgeführt werden. Für sie besteht angesichts der volkswirtschaftlichen Rahmenbedingen, der lokalen Bedingungen und auch nach intensiven Verhandlungen mit Vermietern und Städten keine positive Fortführungsperspektive.
Essen. „Das ist zweifellos heute für uns alle ein schwerer Tag. Wir haben in den vergangenen Wochen intensiv um jeden einzelnen Standort gerungen und sind in harte interne wie externe Gespräche gegangen“, sagt Arndt Geiwitz, Generalbevollmächtigter GALERIA. Das Warenhaus-Unternehmen brauche insgesamt eine höhere Flächenproduktivität. Geiwitz: „Die verbleibenden Filialen haben eine tragfähige wirtschaftliche Perspektive.“
Es ist geplant, die betroffenen Filialen in zwei Wellen zum 30. Juni 2023 und zum 31. Januar 2024 zu schließen. Von den Filialschließungen sind insgesamt rund 4.000 Mitarbeitende in den Filialen betroffen. Auch in der Essener Zentrale von GALERIA sowie den Servicefunktionen wie IT und Facility Management fallen 300 Stellen weg. Die betroffenen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen erhalten das Angebot, in eine Transfergesellschaft zu wechseln. Diese soll dabei helfen, sich weiter zu qualifizieren und eine neue Stelle zu finden.
GALERIA wird sich künftig vor allem in den Segmenten Bekleidung, Beauty und Home eindeutiger positionieren. Attraktive Gastronomie-Angebote und sinnvolle Ergänzungen wie Versicherungen, Schneidereien, Reinigungen oder Bürger-Services machen GALERIA künftig zum beliebten Treffpunkt in der Innenstadt.
„Um die lokalen Strukturen zu stärken, geben wir den Filialen mehr Eigenständigkeit“, sagt GALERIA-CEO Miguel Müllenbach. „Sie sollen stärker über Sortimente, Schwerpunkte und Abläufe vor Ort entscheiden können.“ Künftig sollen fünf neue Regionaleinheiten helfen, auch die Prozesse mit dem Service Center in Essen optimal zu verzahnen. „Wir legen heute die Basis für eine positive wirtschaftliche Perspektive von GALERIA. Das Warenhaus in Deutschland hat damit eine Zukunft.“
Filialportfolio GALERIA
Stand: 13.03.2023
Fortführungsfilialen (77)
Standort
1 Aachen
2 Aschaffenburg
3 Augsburg
4 Bad Homburg
5 Bad Kreuznach
6 Bamberg
7 Berlin Alexanderplatz
8 Berlin Ringcenter
9 Berlin Tegel
10 Berlin–Hermannplatz
11 Berlin–Kurfürstendamm
12 Berlin–Schloßstraße
13 Berlin–Spandau
14 Berlin–Tempelhof
15 Bochum–Ruhrpark
16 Bonn
17 Centro Oberhausen
18 Chemnitz
19 Darmstadt am Luisencenter
20 Düsseldorf–Königsallee
21 Dresden
22 Düren
23 Duisburg Forum Tonhallenstraße
24 Erfurt
25 Euskirchen
26 Frankfurt–Hauptwache
27 Freiburg am Bertoldsbrunnen
28 Freiburg am Europaplatz
29 Fulda
30 Gießen
31 Goslar
32 Göttingen
33 Hamburg–AEZ
34 Hamburg–Eimsbüttel
35 Hamburg–Mönckebergstr.
36 Hannover
37 Heidelberg Hauptstraße
38 Heilbronn
39 Karlsruhe
40 Kassel
41 Kiel
42 Kleve
43 Koblenz
44 Köln Hohe–Straße
45 Köln–Nippes
46 Köln Breite Straße
47 Konstanz
48 Landshut
49 Lüneburg
50 Lörrach
51 Magdeburg
52 Main–Taunus–Zentrum
53 Mainz
54 Mannheim
55 Memmingen
56 Mülheim–Heissen
57 München–Marienplatz
58 München–O.E.Z.
59 München–Rotkreuzplatz
60 München–Schwabing
61 Münster Salzstraße
62 Münster Ludgeristraße
63 Nürnberg –Lorenzkirche
64 Offenburg
65 Potsdam
66 Regensburg
67 Saarbrücken am St. Johanner Markt
68 Singen
69 Speyer
70 Stuttgart Königstraße
71 Trier Fleischstraße
72 Trier Simeonstraße
73 Ulm
74 Wesel
75 Wiesbaden am Mauritiusplatz
76 Wismar
77 Würzburg
Welche Warenhäusern stehen auf der Liste? Ein Blick auf die 52 von der Schließung bedrohten Standorte:
Schließungsfilialen zum 30.06.2023 (21)
Standort Schließung
1 Celle 30.06.2023
2 Coburg 30.06.2023
3 Cottbus 30.06.2023
4 Duisburg Düsseldorfer Straße 30.06.2023
5 Erlangen 30.06.2023
6 Gelsenkirchen 30.06.2023
7 Hagen 30.06.2023
8 Hamburg–Harburg 30.06.2023
9 Hamburg–Wandsbek 30.06.2023
10 Leipzig Neumarkt 30.06.2023
11 Leverkusen 30.06.2023
12 München–Bahnhof 30.06.2023
13 Neuss 30.06.2023
14 Nürnberg Königstraße 30.06.2023
15 Nürnberg–Langwasser 30.06.2023
16 Offenbach 30.06.2023
17 Paderborn 30.06.2023
18 Regensburg Neupfarrplatz 30.06.2023
19 Saarbrücken am Bahnhof 30.06.2023
20 Siegen 30.06.2023
21 Wiesbaden Kirchgasse 30.06.2023
Schließungsfilialen zum 31.01.2024 (31)
Standort Schließung
1 Bayreuth 31.01.2024
2 Berlin–Charlottenburg 31.01.2024
3 Berlin–Müllerstraße 31.01.2024
4 Bielefeld 31.01.2024
5 Braunschweig 31.01.2024
6 Bremen 31.01.2024
7 Darmstadt am weißen Turm 31.01.2024
8 Dortmund 31.01.2024
9 Düsseldorf Schadowstraße 31.01.2024
10 Essen 31.01.2024
11 Esslingen 31.01.2024
12 Frankfurt Zeil 31.01.2024
13 Hanau 31.01.2024
14 Heidelberg Bismarckplatz 31.01.2024
15 Hildesheim 31.01.2024
16 Kempten 31.01.2024
17 Krefeld 31.01.2024
18 Leonberg 31.01.2024
19 Limburg 31.01.2024
20 Lübeck 31.01.2024
21 Mönchengladbach 31.01.2024
22 Oldenburg 31.01.2024
23 Pforzheim 31.01.2024
24 Reutlingen 31.01.2024
25 Rosenheim 31.01.2024
26 Rostock 31.01.2024
27 Schweinfurt 31.01.2024
28 Siegburg 31.01.2024
29 Stuttgart–Eberhard–Str. 31.01.2024
30 Viernheim–RNZ 31.01.2024
31 Wuppertal 31.01.2024