Russisches Unterhaus verabschiedet umstrittenes Gesetz
Moskau. Das russische Unterhaus, die Duma, hat ein Gesetz verabschiedet, das die Einberufung von Wehrpflichtigen vereinfacht. Zurzeit muss die Aufforderung zur Musterung in Papierform, formal und persönlich, beim örtlichen Einberufungsbüro oder über den Arbeitgeber, zugestellt werden. Zukünftig reicht es auch, wenn die Einberufungsunterlagen per Einschreiben oder online über ein staatliches Portal geschickt werden.
Wer dies ignoriert und versucht, sich der militärischen Aushebung und damit einer möglichen Einberufung zu entziehen, muss mit massiven Konsequenzen rechnen. Sie reichen von Ausreisesperren über Blockierung des Führerscheins bis hin zu Einschränkungen bei der Kreditvergabe.
Vermutlich mehr als 300’000 Wehrpflichtige wurden bisher einberufen, seit Präsident Wladimir Putin letzten September eine Teil-Mobilmachung ankündigte. Die Ankündigung veranlasste Tausende russische Männern ins Ausland zu fliehen.
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