Ungarn will nicht auf russisches Gas verzichten
Trotz Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine will Ungarn weiter vor allem auf russisches Erdgas setzen.
Moskau. Der ungarische Aussenminister Peter Szijjarto erklärte auf einer Medienkonferenz in Moskau, er habe sich mit Russland darauf geeinigt, dass Gazprom zusätzliches Gas über die vereinbarten Mengen hinaus liefern könne. Ein Sprecher des ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orban warnte die EU auf Twitter, dieses nun geschlossene Zusatzabkommen zu untersagen.
Ungarn hat sich in der EU stark dafür eingesetzt, von allen Sanktionen gegen russisches Gas, Öl oder Kernbrennstoffe ausgenommen zu werden. Es bezieht 80 bis 85 Prozent seines Gases aus Russland, hauptsächlich über die Pipeline Turkstream.
Szijjartos Reise in die russische Hauptstadt war für einen Beamten aus einem EU-Land ungewöhnlich. Während der Pressekonferenz betonte der Minister, dass der Zugang zu russischen Energielieferungen für die Sicherheit Ungarns von entscheidender Bedeutung sei, unabhängig von politischen Erwägungen im Zusammenhang mit dem Krieg.
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