Eva Kaili kommt aus Gefängnis frei und darf mit Fußfessel in Hausarrest
Gut vier Monate saß Eva Kaili in Untersuchungshaft. Jetzt darf sie nach Hause – muss aber eine Fußfessel tragen.
Brüssel. Im EU-Korruptionsskandal ist die ehemalige Vize-Präsidentin des Europaparlaments, Eva Kaili, nach vier Monaten aus dem Gefängnis entlassen worden. Wie die Brüsseler Staatsanwaltschaft mitteilte, darf sie ihre weitere Untersuchungshaft in Hausarrest verbringen. Dabei werde die 44-Jährige mit einer elektronischen Fußfessel überwacht.
In dem Ende vergangenen Jahres öffentlich gewordenen Bestechungsskandal geht es um mutmassliche Einflussnahme auf Entscheidungen des EU-Parlaments durch die Regierungen von Katar und Marokko. Die Staatsanwaltschaft wirft den Beschuldigten Korruption, Geldwäsche und Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung vor.
Weitere in Hausarrest
Der mutmassliche Drahtzieher Antonio Panzeri durfte das Gefängnis bereits vergangene Woche verlassen. Er hatte im Januar eine Vereinbarung mit der Staatsanwaltschaft unterschrieben, in der er umfassende Zusammenarbeit zur Aufklärung des Skandals zusagt.
Der belgische Europaabgeordnete Marc Tarabella wurde am Dienstag in den Hausarrest entlassen. Für Kailis Lebensgefährten Francesco Giorgi gilt dies bereits seit Ende Februar. Wegen möglicher Verstrickungen in den Skandal steht zudem der Europarlamentarier Andrea Cozzolino in Neapel unter Hausarrest.
DPA/PSM.Media- Nachrichtenagentur, Foto: Die ehemalige Vize-Präsidentin des Europaparlaments, Eva Kaili © ANSA / Twitter Eva Kaili