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Zuckerpreise klettern auf neues Rekordhoch

Veröffentlicht von PSM.Media

Die Zuckerpreise steigen und steigen

Berlin. In den letzten Monaten haben die Preise für Zucker in London und New York stark zugenommen und erreichten in einigen Fällen Höchststände seit vielen Jahren. Ein Grund für den Anstieg der Zuckerpreise ist die geringere Produktion in wichtigen Zuckeranbauländern wie Brasilien, Indien und Thailand aufgrund ungünstiger Witterungsbedingungen und Pflanzenkrankheiten. Darüber hinaus hat die gestiegene Nachfrage nach Zucker aus Asien und anderen aufstrebenden Märkten den Preis weiter in die Höhe getrieben. Die Auswirkungen des Klimawandels und die steigende Nachfrage nach Zucker werden voraussichtlich weiterhin den Preis beeinflussen.

In Brasilien wird Zuckerrohr auch als Energiepflanze genutzt. Rund die Hälfte der brasilianischen Zuckerrohrproduktion wird nicht zu Zucker weiterverarbeitet sondern als Treibstoff für Autos genutzt. Auch die weltweite Produktion von Ethanol entsteht zu mehr als 60 Prozent aus Zucker. Für die südlichen Länder bedeutet die Förderung der heimischen Ethanol-Industrie gleichzeitig die Schaffung von Arbeitsplätzen für die ländliche, aber auch die hochqualifizierte Bevölkerung. Daher haben viele zuckerproduzierende Länder auch ihre eigene Ethanolproduktion. Gleichzeitig sind diese Staaten aber auch unabhängig von den schwankenden Preisen für Zucker und Erdöl.

Die brasilianische Ernte sollte dieses Jahr gut ausfallen. Wie sehr sie dazu beitragen kann, die Zuckerpreise wieder zu normalisieren, hängt allerdings auch von der Sojaernte ab, die Rekordmengen erzielte. Die brasilianische Sojaernte wird weitgehend exportiert; daher konkurrieren Zucker und Soja um die Transportkapazitäten. Zudem wird sowohl in Indien als auch in Brasilien ein Teil des geernteten Zuckers in Alkohol umgewandelt, mit dem Fahrzeuge betrieben werden. Indien hat angekündigt, in diesem Jahr nicht 3,6 Millionen Tonnen, sondern 5 Millionen Tonnen Zucker zu Ethanol zu verarbeiten. Ein weiterer Anstieg der Ölpreise könnte zu einer weiteren Erhöhung der Alkoholproduktion und damit zu einer weiteren Verringerung des Zuckerangebots führen.

Rübenzucker, der vor allem in Deutschland und Frankreich produziert wird, hat nur einen Anteil von 20 Prozent an der globalen Produktion. Noch wird nicht von einem Mangel an Zucker ausgegangen. Die Schätzungen belaufen sich immer noch auf einen globalen Überschuss, allerdings nur noch von 600.000 Tonnen, nicht mehr von 5 Millionen.

Die wichtigsten Handelsplätze für den Handel mit Zucker sind das New York Board of Trade (CSCE), die London International Financial Futures and Options Exchange, das Chicago Board of Trade, die Bolsa de Mercadorias & Futuros, die Kansai Commodities Exchange und die Tokyo Grain Exchange.

 

PSM.Media- Nachrichtenagentur, Foto: Zucker (C) Fotoshooting.vip