Union: wirft Faeser Täuschung bei Flüchtlingszahlen vor
Steigende Zahl von Asylbewerbern aus der Türkei nicht allein auf Erdbeben zurückzuführen – Unionsfraktion wirft Faeser Untätigkeit vor
Osnabrück. Vor dem Hintergrund stark steigender Asylbewerberzahlen aus der Türkei fordert die Unionsfraktion die Bundesregierung auf, die Migrationsbewegung einzudämmen. “Ich erwarte von der Bundesregierung, dass sie diese Entwicklung gegenüber unserem Nato-Partner Türkei klar zur Sprache bringt und nach Wegen sucht, sie zu stoppen”, sagte Andrea Lindholz, stellv. Fraktionsvorsitzende der Union, der “Neuen Osnabrücker Zeitung” (NOZ). “Der gravierende Anstieg von Asylantragstellern aus der Türkei ist beunruhigend. Ganz überwiegend haben diese Personen keinen Schutzbedarf.”
Die CSU-Politikerin weist darauf hin, dass die steigende Zahl nicht nur auf das Erdbeben zurückzuführen sei, da sich bereits 2022 die Zahl türkischer Asylbewerber im Vergleich zum Vorjahr verdreifacht habe. Lindholz kritisiert in Richtung der Bundesinnenministerin: “Frau Faeser hätte gegenüber der Türkei längst die Initiative ergreifen müssen.”
Die Zahl der Asylbewerber aus der Türkei ist nach Angaben des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge in den ersten drei Monaten dieses Jahres im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 279,7 Prozent gestiegen. Insgesamt stellten in den Monaten Januar, Februar und März 10.267 Türken einen Asylerstantrag in Deutschland. Die Türkei liegt damit hinter Syrien und Afghanistan auf dem dritten Platz der Hauptherkunftsländer.
Nur 15,7 Prozent der Asylbewerber mit türkischem Pass erhalten laut BAMF einen Schutzstatus. Zum Vergleich: Die Gesamtschutzquote für alle Herkunftsländer lag in den ersten drei Monaten dieses Jahres bei 51,7 Prozent.
Es ist wichtig, die Ursachen der Fluchtbewegungen zu untersuchen und zu adressieren, wie zum Beispiel die ungleiche Verteilung von Ressourcen. Eine umfassende Lösung erfordert jedoch die Zusammenarbeit auf nationaler und internationaler Ebene sowie eine gemeinsame Anstrengung von Regierungen, zivilgesellschaftlichen Organisationen und der privaten Wirtschaft.
NOZ/PSM, Foto: Systembild © IStock