Berufsverband lehnt CSU-Vorstoß zu Sexkauf-Verbot ab
In Deutschland arbeiten laut einer Schätzung von CSU-Bundestagsabgeordnete Dorothee Bär 250.000 Prostituierte.
Köln. Josefine Paul (Bündnis 90/Die Grünen), Familien- und Gleichstellungsministerin in Nordrhein-Westfalen, lehnt das von CSU-Politikerin Dorothee Bär vorgeschlagene Sexkauf-Verbot ab. Das sagte eine Sprecherin der Ministerin dem “Kölner Stadt-Anzeiger” (Samstag-Ausgabe). “Der Gesetzgeber in Deutschland hat entschieden, Prostitution zu legalisieren und die Grenzen und Bedingungen hierfür zu normieren. Dieses Vorgehen ist richtig, denn nur die Legalisierung der Prostitution ermöglicht es, Bedingungen dafür festzulegen, ihre Einhaltung zu kontrollieren und Schutz- und Ratsuchenden wirkungsvolle Unterstützung anzubieten”, sagte sie. Nachfrage und Angebot würden bestehen bleiben, auch wenn man den Sexkauf verbiete. Mit einem Abdrängen der Prostitution ins Dunkelfeld wären Prostituierte für Beratung und Hilfsangebote aber kaum noch erreichbar – und eine “selbstbestimmte Ausübung der Prostitution” ausgeschlossen. “Ein Hellfeld, in dem wir Prostituierten konkrete Hilfen und Unterstützung anbieten, ist der bessere Weg”, sagte die Sprecherin dem “Kölner Stadt-Anzeiger”.
Ein Ermittler des Landeskriminalamts in NRW unterstrich diese Haltung gegenüber der Zeitung: Verbote führten in aller Regel nicht dazu, Menschen von kriminellen Handlungen abzuhalten, sagte er. 2022 waren dem Statistischen Landesamt in NRW zufolge 7419 Prostituierte offiziell angemeldet.
Kölner Stadt-Anzeiger, Foto: Bundesverband für erotische und sexuelle Dienstleistungen lehnt Berichten zufolge den Vorstoß von Unionsfraktionsvize Dorothee Bär ab, den Kauf von Sex in Deutschland zu verbieten © Fotoshooting.vip