Anstieg antisemitischer Vorfälle in NRW um das Siebenfache seit dem Hamas-Terrorangriff auf Israel
Essen. Antisemitische Zwischenfälle in Nordrhein-Westfalen haben sich seit dem Terrorangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober dramatisch vervielfacht, berichtet die Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus Nordrhein-Westfalen (RIAS NRW) gegenüber der Neuen Ruhr/Neuen Rhein Zeitung (NRZ, Samstagsausgabe) aus Essen. Mehr als 90 Prozent dieser Vorfälle sollen laut RIAS NRW einen Bezug zum Überfall der Hamas und dem Krieg im Gazastreifen haben.
Jörg Rensmann, Leiter der RIAS NRW, teilt mit: “Seit dem 7. Oktober verzeichnen wir einen drastischen Anstieg antisemitischer Vorfälle.” Vor dem Angriff der Hamas habe die Anzahl der von der Recherchestelle dokumentierten antisemitischen Vorfälle in etwa den Zahlen des Vorjahres entsprochen. Im Jahr 2022 wurden durchschnittlich fünf Vorfälle pro Woche gemeldet.
“Im Zeitraum vom 7. Oktober bis zum 9. November 2023 wurden durchschnittlich sieben Vorfälle pro Tag dokumentiert”, so Rensmann. “Dies entspricht einem Anstieg um das Siebenfache.” Insgesamt hat die RIAS NRW 218 antisemitische Vorfälle erfasst, wobei 92 Prozent dieser Fälle (201 von 218) einen Bezug zum antisemitischen Massaker der Hamas und der darauf folgenden militärischen Verteidigung Israels aufweisen.
Der Antisemitismus-Experte betont, dass die Entscheidung zur Erstattung von Anzeigen oder zur Unterstützung davon von den Wünschen der primär Betroffenen oder derjenigen abhängt, die sich bei der RIAS melden. “Der Schutz der Betroffenen und die Berücksichtigung ihrer Wünsche sind uns besonders wichtig.”
PSM.Media-Nachrichtenagentur mit Neue Rhein Zeitung, Foto: Akte: Antisemitischer Vorfälle 2023 © IStock