Galeria Karstadt Kaufhof – Insolvenz der Kaufhaus-Kette

Galeria Karstadt Kaufhof – Insolvenz der Kaufhaus-Kette

Veröffentlicht von PSM.Media

Kaufhauskonzern Galeria Karstadt Kaufhof meldet zum dritten Mal Insolvenz an

Berlin. Die Warenhauskette Galeria Karstadt Kaufhof (GKK) hat Insolvenz angemeldet und befindet sich derzeit auf der Suche nach einem neuen Eigentümer, wie das Unternehmen mitteilte. Aktuelle Verhandlungen mit potenziellen Investoren wurden bereits eingeleitet, und das erklärte Ziel besteht darin, die Fortführung von Galeria zu gewährleisten.

Galeria-Chef Olivier van den Bossche sagte: “Galerias operativer Erfolg wird durch die Rahmenbedingungen der alten Eigentümerstruktur belastet.”

Weiter heißt es in der Mitteilung: “Die Insolvenzen der Signa-Gruppe schädigen Galeria massiv, behindern das laufende Geschäft und schränken durch hohe Mieten und teure Dienstleistungen die künftige Entwicklungsmöglichkeit stark ein.”

Wie steht es um Galeria Karstadt Kaufhof?

Im April 2020 stellte Galeria Karstadt Kaufhof erstmals einen Antrag auf Insolvenz in Eigenverantwortung. Infolgedessen wurden dem Unternehmen etwa zwei Milliarden Euro Schulden erlassen. Es mussten 41 Filialen geschlossen werden, und etwa 4.000 Arbeitsplätze wurden abgebaut. Ende 2022 erlebte das Unternehmen eine erneute Insolvenz. Der erfahrene Insolvenzverwalter Arndt Geiwitz (54) wurde beauftragt, das Unternehmen wieder wettbewerbsfähig zu machen. Obwohl der Insolvenzplan im März 2023 von den Gläubigern genehmigt wurde, reichte dies offenbar nicht aus.

Warum hat das Unternehmen gerade jetzt Insolvenz angemeldet?

Seit 2018 ist das Unternehmen vollständig in das weitläufige Signa-Imperium des Tiroler Investors René Benko integriert. Nachdem Benkos Holding und wichtige Immobiliengesellschaften im November Insolvenz angemeldet hatten, geriet auch Galeria in einen negativen Strudel.

Signa hatte dem Kaufhauskonzern zuvor zugesagt, 200 Millionen Euro für die Sanierung bereitzustellen. Dieser Betrag, der eine Voraussetzung für weitere staatliche Unterstützung darstellte, wurde jedoch nie überwiesen. Infolgedessen schrumpften die Zukunftsaussichten des Warenhauskonzerns. Obwohl es für Galeria Karstadt Kaufhof zuletzt gut lief und das Unternehmen sogar auf einen operativen Gewinn für das laufende Geschäftsjahr hoffte, hat die unerfüllte Finanzzusage von Signa zu einer prekären Lage geführt.

Was bedeutet nun die dritte Insolvenz?

Die dritte Insolvenz hat für das Galeria-Management den Zweck, sich von den Problemen mit Signa zu distanzieren und einen Kern des Warenhauskonzerns zu erhalten. Das Insolvenzverfahren könnte auch als Befreiungsschlag dienen, indem es die Möglichkeit eröffnet, sich von alten Verträgen zu lösen. Unter anderem hatte René Benko dem Kaufhauskonzern überhöhte Mieten auferlegt, insbesondere in Köln, wo die Mietkosten 35 Prozent ausmachen, während normalerweise zehn bis 15 Prozent üblich sind. Im Rahmen des Insolvenzverfahrens beabsichtigt Galeria, die Mietverträge neu zu verhandeln, doch es bestehen Zweifel, ob dies ausreichen wird, um das Unternehmen zu retten.

Die Aussichten für eine neue Galeria stehen nicht gut. Obwohl 60 der verbleibenden 92 Filialen profitabel sind und den Kern einer möglichen neuen Galeria-Gruppe bilden könnten, fehlt es an einem Investor, der frisches Kapital einbringt. Bisher haben bereits Unternehmen wie Breuninger abgelehnt, sich zu engagieren. Es ist auch unwahrscheinlich, dass der Staat erneut als Retter einspringt, da von den bisher ausgezahlten 680 Millionen Euro staatlicher Hilfe bereits 600 Millionen verloren sind und weitere Unterstützung angesichts der aktuellen Haushaltslage kaum zu rechtfertigen ist.

PSM.Media- Nachrichtenagentur, Foto: Galeria Karstadt Kaufhof letzten Tage in Berlin Charlottenburg © PSM.Media- Nachrichtenagentur