Krankenhausreform: Lauterbach warnt vor drohendem Untergang
Kabinettsbeschluss zur Krankenhausreform: Lauterbach warnt vor drohendem Kollaps
Berlin. In einem Interview mit der “Neuen Osnabrücker Zeitung” (NOZ) hat Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach eindringlich für die von ihm vorgeschlagene Krankenhausreform geworben. Er betonte, dass ohne eine umfassende Reform einige Krankenhäuser in den kommenden Jahren dem Untergang geweiht wären, vergleichbar mit Steinen, die im Wasser versinken. Lauterbach wies darauf hin, dass die Finanzierung für die Übergangsphase für dieses und das kommende Jahr gesichert sei, sofern der Bundesrat am 22. März dem Transparenzgesetz zustimme. Er hob hervor, dass beträchtliche Mittel bereitstünden, um ein akutes Sterben von Krankenhäusern zu verhindern. Es sei jedoch klar, dass man nicht dauerhaft Milliarden in defizitäre Kliniken investieren könne.
Der Minister kritisierte das bestehende System als nicht zukunftsfähig, aufgebläht und veraltet. Es gebe zu viele Betten und Krankenhäuser, da viele Behandlungen heutzutage ambulant oder gar nicht mehr durchgeführt würden. Trotzdem versicherte Lauterbach, dass bei der Umstellung auf das neue System alle langfristig benötigten Kliniken am Leben erhalten blieben. Insbesondere Kliniken in ländlichen Gebieten, die ansonsten keine Überlebenschance hätten, würden von einer verbesserten wirtschaftlichen Lage profitieren und die medizinische Versorgung vor Ort sicherstellen.
Während alle Bundesländer außer Bayern die Reform unterstützten, verweigere Bayern bisher als einziges Land die konstruktive Zusammenarbeit, beklagte Lauterbach. Dennoch sei er zuversichtlich, dass eine breite Mehrheit für die Reform zustande komme. Die nächste Etappe sei der Kabinettsbeschluss, den er für den 24. April erwarte.
PSM.Media- Nachrichtenagentur mit NOZ, Foto: Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach ©