US-Wahlen 2024 – Trump gegen Biden

US-Wahlen 2024 – Trump gegen Biden

Veröffentlicht von PSM.Media

Trump triumphiert am Super Tuesday: Erdrutschsiege in Republikaner-Vorwahlen, Biden dominiert bei den Demokraten

Alaska. Am Super Tuesday konnte Ex-Präsident Donald Trump einen triumphalen Erfolg verbuchen, indem er in den Vorwahlen der US-Republikaner mehrere überzeugende Siege erzielte. In zwölf Staaten, darunter Texas, Kalifornien und Virginia, setzte er sich deutlich gegen seine Kontrahentin Nikki Haley durch. Trotz ihrer Niederlagen konnte Haley mit einem knappen Sieg in Vermont ein komplettes Desaster verhindern. Gleichzeitig sicherte sich Amtsinhaber Joe Biden bei den Demokraten in zunächst 15 der 16 abstimmenden Staaten souveräne Siege.

Besonders schmerzhaft für Haley war die klare Niederlage in Virginia, dem einzigen größeren Staat, in dem sie hoffte zu gewinnen. Trump siegte dort mit einem deutlichen Vorsprung von 63 zu 35 Prozent. Ähnliche Ergebnisse erzielte er auch in Massachusetts und Colorado. In Texas führte er nach ersten Auszählungen mit beeindruckenden 74 Prozent. Seine Siege waren ebenso deutlich in Staaten wie North Carolina, Maine und Tennessee, wo er etwa 80 Prozent der Stimmen erhielt, und sogar bis zu 90 Prozent in Alabama. Die US-Medien erklärten ihn zum Sieger auch in Kalifornien, nachdem dort um 5:00 Uhr MEZ die Wahllokale geschlossen hatten.

Haleys politische Heimat, der Bundesstaat von Linksaußen-Senator Bernie Sanders, rettete sie vor einem totalen Debakel. In diesem dünn besiedelten Ostküstenstaat besiegte sie Trump knapp mit 50 zu 46 Prozent der Stimmen. Vor dem Super Tuesday hatte die ehemalige US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen lediglich im Hauptstadtbezirk Washington D.C. einen symbolischen Sieg gegen Trump errungen, während er bei den anderen acht Vorwahlen im Jahr 2020 die Oberhand behielt.

Kurz bevor Haleys Sieg bekannt wurde, sprach Trump vor seinen Anhängern von einem “fantastischen Abend” und kritisierte in seiner Siegesrede in gewohnter Manier Amtsinhaber Biden als “den schlechtesten Präsidenten in der Geschichte des Landes”. Biden warnte seinerseits vor den Folgen einer möglichen zweiten Amtszeit Trumps, indem er behauptete, Trump sei entschlossen, die Demokratie der USA zu zerstören und grundlegende Freiheiten der Menschen zu beschränken, einschließlich des Rechts von Frauen, über ihre eigene Gesundheit zu entscheiden.

Biden gewann mit überwältigenden Mehrheiten in Staaten wie Iowa, Maine, Alabama, Tennessee und Arkansas, während er knapp darunter in Texas, Virginia, North Carolina, Colorado, Minnesota, Vermont, Massachusetts und Utah lag. Auch in Kalifornien wurde er nach Schließung der Wahllokale zum Sieger erklärt. Sein schlechtestes Ergebnis des Abends erzielte Biden in der Republikaner-Hochburg Oklahoma, wo er 72 Prozent der Stimmen erhielt. Besonders erfreulich für den Amtsinhaber war das Ergebnis in Iowa, wo er vor vier Jahren eine schmerzhafte Niederlage erlitten hatte. Der Staat im Mittleren Westen der USA eröffnet traditionell den Vorwahlprozess im Januar, jedoch geschah dies in diesem Jahr nur bei den Republikanern.

Nur die Entscheidung in Alaska stand in der Nacht zum Mittwoch noch aus, wo die letzten Wahllokale um 6:00 Uhr MEZ schließen sollten. Die endgültigen Ergebnisse aus Kalifornien werden voraussichtlich erst in den nächsten Tagen vorliegen.

Die Vorwahlen dienen der Bestimmung der Delegierten, die im Sommer bei den Nominierungsparteitagen von Demokraten und Republikanern den Präsidentschaftskandidaten wählen. Trump führte nach seinen ersten Siegen am Super Tuesday bereits mit 893 Stimmen, während Haley lediglich 66 Stimmen hatte. Für die Nominierung sind mindestens 1215 Stimmen erforderlich. Biden hatte 946 Stimmen gesammelt und lag ebenfalls deutlich unter der absoluten Mehrheit von 1.968 Stimmen.

Im Gegensatz zu früheren Jahren fehlte dem Super Tuesday in diesem Jahr praktisch jegliche politische Spannung. Während Biden bei den Demokraten als Amtsinhaber gesetzt ist, sehen Beobachter bei den Republikanern keine Chance für Haley. Es wurde allgemein erwartet, dass sie nach dem Super Tuesday aus dem Rennen ausscheiden würde. Sollte sie dies nicht tun, könnte dies auf eine unabhängige Kandidatur hindeuten, da Haley kürzlich klargestellt hatte, dass sie sich nach einem Wechsel in der republikanischen Parteiführung nicht mehr an die ursprüngliche Verpflichtung gebunden fühlt, den republikanischen Präsidentschaftskandidaten bei der Wahl im November zu unterstützen. Haley hatte ihre Angriffe auf Trump in letzter Zeit deutlich verschärft und betrachtet sich – ähnlich wie Biden – als Verteidigerin der US-Demokratie gegen den amtierenden Präsidenten.

Nachwahlbefragungen deuteten auf die Bedeutung der Gerichtsverfahren gegen Trump für seine Wiederwahlchancen hin. Laut Edison Research glaubten 40 Prozent der Teilnehmer an der republikanischen Vorwahl in Virginia, dass Trump bei einer Verurteilung nicht mehr für das Präsidentenamt geeignet wäre. In North Carolina waren es 32 Prozent und in Kalifornien 23 Prozent.

Trump sieht sich mit einer Reihe von Gerichtsverfahren konfrontiert, bei denen ein endgültiges Urteil erst nach der Wahl im November erwartet wird. Bei einem Sieg könnte der führende republikanische Bewerber die Verfahren einstellen und sich Experten zufolge auch selbst begnadigen. Trump hat alle Vorwürfe zurückgewiesen und von politisch motivierten Verfahren gesprochen.

PSM.Media- Nachrichtenagentur mit APA, Foto: Systembild: US-Vorwahlergebnisse zeigen klar in eine Richtung: Trump gegen Biden © KI